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Inflation bedeutet einen Anstieg des durchschnittlichen Preisniveaus in einer Volkswirtschaft und einen Rückgang der Kaufkraft der jeweiligen Währung. So reicht beispielsweise schon eine Inflationsrate von 2,0 %, um auf Sicht von 15 Jahren mehr als ein Viertel der Kaufkraft zu verlieren.

Verbraucher bemerken die Preissteigerungen bzw. den Kaufkraftverlust in erster Linie beim Tanken, Einkaufen und Essen gehen. Doch Inflation hat nicht nur auf Konsumgüter Auswirkungen, sondern auch auf nahezu jede Anlageklasse. Während steigende Preise ein Zeichen für Wirtschaftswachstum sein können, das sich in höheren Unternehmensgewinnen und höheren Aktienkursen niederschlägt, gibt es auch eine Kehrseite. Wie in der Vergangenheit und aktuell zu beobachten war, veranlasst eine rapide ansteigende Inflation die Zentralbanken dazu, die Zinssätze zu erhöhen, um die Preise zu kontrollieren. In der Folge steigen beispielsweise Anleiherenditen, während die entsprechenden Kurse sinken. Zudem werden künftige Unternehmensgewinne stärker abgezinst, was zu Neubewertungen von Unternehmen und fallenden Aktienkursen führen kann.

Anleger bewegen sich zunehmend in unbekannten  Gewässern – eine Ungewissheit, die von hoher Inflation,  restriktiven Zentralbanken,  pandemiebedingten Störungen der Lieferketten, einer  unsicheren geopolitischen  Lage und steigenden Risiken  einer deutlichen Konjunkturabschwächung geprägt ist.

Implizit erwartete Zinssätze Ende 2022 laut Tagesgeldsatz-Swaps (OIS)

Mit Zinserhöhungen versuchen die Notenbanken weltweit, die Inflation in den Griff zu bekommen. Bis zum Ende des Jahres rechnet der Markt noch mit weiteren Zinsschritten.

Quelle: Bloomberg. Daten vom 24.12.2021 bis 06.07.2022

Inflation ist eine natürliche Erscheinung in der Marktwirtschaft und bis zu einem gewissen Grad sogar erstrebenswert. Denn in Erwartung höherer Preise sind Verbraucher und Unternehmen bereit, mehr zu konsumieren und zu investieren, was sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Nichtsdestotrotz sinkt die Kaufkraft und die Ersparnisse verlieren an Wert. Aber auch Finanzanlagen schneiden bei sehr hohen Inflationsraten meist nicht gut ab. Vor allem in Zeiten niedrigen Wachstums und hoher Inflation – auch bekannt als Stagflation – ist es für Anleger schwer, attraktive Renditen zu erzielen. Dennoch neigen bestimmte Anlageklassen dazu, sich auf einer rein relativen Basis besser zu entwickeln als andere.

Gold erhält Kaufkraft

Edelmetalle wie Gold werden oft als Absicherung gegen Inflation betrachtet. Vor allem die Greifbarkeit und Knappheit machen das gelbe Metall bei vielen Anlegern beliebt. Und in der Tat ist Gold nicht die schlechteste Wahl. So hat Gold im Gegensatz zu Papiergeld im Laufe der letzten Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte seine Kaufkraft nahezu beibehalten.

Allerdings ist Gold keine wirklich perfekte Absicherung gegen Inflation. Wenn die Inflation steigt, neigen die Zentralbanken dazu, die Zinssätze im Rahmen ihrer Geldpolitik zu erhöhen. Ein Vermögenswert wie Gold, der keine laufenden Erträge abwirft, verliert in so einem Umfeld an Attraktivität gegenüber anderen Anlageklassen, die beispielsweise Zinsen oder Dividenden zahlen.

Des Weiteren dürfen Anleger nicht vergessen, dass auch der Goldpreis Schwankungen unterliegt und Kursrückgänge jederzeit möglich sind.

Dividendentitel und Infrastrukturwerte

Vor dem Hintergrund einer zunehmend unsicheren Wirtschaftslage könnten Anleger weiterhin auf hochwertige Dividendentitel setzen, wie z. B. Aktien von Unternehmen mit soliden freien Cashflows und einer langen Erfolgsbilanz hinsichtlich höherer Dividenden im Laufe der Zeit. Diese Unternehmen verfügen in der Regel über einen stärkeren Wettbewerbsvorteil und eine höhere Preissetzungsmacht und sind möglicherweise in der Lage, ihre Gewinnspannen bei steigendem Kostendruck zu halten.

Infrastrukturwerte können  aufgrund ihrer geringeren  Korrelation zu traditionellen  Anlageklassen als wirksamer  Diversifikationsfaktor in einem  Portfolio fungieren. Die Anlageklasse „Infrastruktur“ in  einem Portfolio kann Anlegern  die Chance auf geringere  Volatilität, stabile Cashflows,  Inflationsschutz und Kapitalwachstum bieten.

Besonders interessant könnten in diesem Zusammenhang Aktien von Infrastrukturunternehmen sein. So ist die Widerstandsfähigkeit dieser Titel, die durch stabile Cashflows, ein kräftiges Dividendenwachstum und die konsequente Weitergabe der Inflation gestärkt wird, im bisherigen Jahresverlauf (Stand: 31. Mai 2022) klar zu erkennen.

Infrastruktur lässt sich ganz grob in zwei Hauptkategorien einteilen: regulierte Anlagen und nutzungsabhängige Anlagen.

  • Bei regulierten Anlagen wie dem Transport und der Verteilung von Wasser, Strom und Gas legt eine Aufsichtsbehörde fest, wie viel Umsatz ein Unternehmen mit seinen Vermögenswerten erzielen darf. Wenn mit einem Vermögenswert zu viel Umsatz erwirtschaftet wird, dann muss das Unternehmen einen Teil dieser Umsätze durch Preissenkungen an die Kunden zurückgeben. Wenn dagegen ein zu geringer Umsatz generiert wird, dann darf das Unternehmen seine Preise anheben.
  • Bei Vermögenswerten mit nutzungsabhängiger Bezahlung wie Straßen, Schienen, Häfen, Flughäfen und Funkmasten werden die Preise in der Regel im Rahmen langfristiger Verträge festgelegt. Diese sehen meist verschiedene Mechanismen vor, um die Auswirkungen der Inflation entweder vollständig oder teilweise über höhere Preise an die Endverbraucher weiterzugeben.

Beide Unternehmenskategorien können somit über alle Phasen des Konjunkturzyklus konstante und vorhersagbare Cashflows liefern. Dank der Stabilität und Vorhersagbarkeit dieser Cashflows können börsennotierte Infrastrukturwerte in Phasen von Konjunktur oder Marktstress in Anlageportfolios als defensiver Baustein wirken.

Globale Kern-Infrastrukturwerte im Vergleich zu globalen Aktien, globalen Anleihen und globalen Immobilien

Vor dem Hintergrund steigender Zinsen, erhöhter geopolitischer Risiken und einer Verlangsamung des weltweiten Wachstums zeichnen sich Infrastruktur­anlagen im Vergleich zu globalen Aktien und globalen Anleihen durch eine solide Outperformance aus.

Quelle: Bloomberg. Stand: 31.05.2022

Diversifizieren und langfristig anlegen

Obwohl es Anlageklassen gibt, die sich in der Vergangenheit in Zeiten von hoher Inflation im Vergleich zum Markt besser entwickelt haben, sollten Anleger nicht alles auf ein Pferd setzen. Eine Diversifizierung der Anlageklassen, Regionen und Sektoren sollte jederzeit im Vordergrund stehen.

Um Chancen zu entdecken und Werte in einer breiten Palette von regionalen Märkten und Anlageklassen zu erschließen, dürfte aktives Management hilfreich sein. Durch aktives Management lässt sich ein volatileres Marktumfeld leichter bewältigen, das von aufflammender Inflation sowie wirtschaftlichen und politischen Ängsten geprägt ist.

Zu guter Letzt sollten Anleger langfristig denken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diversifizierte Portfolios über einen langen Zeithorizont Kursrückschläge meist aufgeholt haben. Gut zu erkennen ist dies beispielsweise an der Kursentwicklung großer Aktienindizes. Anleger, die dem S&P 500, dem MSCI World, dem MSCI Europe oder dem DAX 20 Jahre die Treue hielten, konnten sich bis dato über eine annualisierte Rendite zwischen knapp 6 % und fast 10 % freuen.

Annualisierte Renditen großer Indizes über die letzten 20 Jahre

Quelle: Bloomberg. Daten vom 31.05.2002 bis 31.05.2022


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