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Drei Themen beschäftigen uns heute:

Amtseinführung am 20. Januar: In den USA wird Donald Trump am 20. Januar als 47. Präsident vereidigt. AnlegerInnen in den Schwellenländern werden genau auf Einzelheiten zu den Themen achten, denen er an seinem ersten Tag die oberste Priorität einräumt: Handel und Einwanderung. Wahrscheinlich wird er Strafzölle gegen China verhängen. Andere Schwellenländer, darunter Mexiko, Südkorea und Taiwan, könnten ebenfalls von höheren Zöllen betroffen sein. Allerdings gibt es für US-Importe aus diesen Ländern keine ohne Weiteres verfügbaren Ersatzprodukte (hohe Mengen an Autoteilen und Halbleitern), dies könnte das Risiko für diese Volkswirtschaften und Länder verringern.

Chinas Reaktion: Unser für China zuständiger Portfoliomanager ist der Ansicht, dass die chinesische Regierung mit umso größeren Konjunkturanreizen für die chinesische Wirtschaft reagieren wird, je aggressiver die USA die Importzölle anheben. Uns ist bewusst, dass Deflation und ein schwaches Verbrauchervertrauen die Ankurbelung des Wachstums in China erschweren. Doch wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass eine proaktive chinesische Reaktion auf eine offensivere US-Politik die negativen Auswirkungen auf die Gewinne chinesischer Unternehmen begrenzen wird.

Ukraine: Der designierte US-Präsident Trump hat erklärt, er werde den Krieg zwischen Russland und der Ukraine nach seinem Amtsantritt rasch beenden. AnlegerInnen werden sich auf die Frage konzentrieren, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Friedensabkommen – neben weiteren Zugeständnissen – auch eine Lockerung der Sanktionen der USA und Europas gegen Russland beinhaltet. Eine Wiederaufnahme der Transit-Lieferungen von Erdgas über die Ukraine nach Mittel- und Osteuropa ist ebenfalls ein zentraler Punkt, denn die Ukraine hat diese Lieferungen am 1. Januar gestoppt. Zu Beginn der Winterzeit auf der Nordhalbkugel waren die Gasspeicher in Europa gut gefüllt, dies verringert das Risiko kurzfristig in die Höhe schnellender Energiepreise. Doch deutlich höhere Energiepreise in Europa als in den USA stellen weiterhin einen Wettbewerbsnachteil für die Region dar.

Ausblick

Die Aktienmärkte werden 2025 wahrscheinlich die Nachwirkungen der Wahlergebnisse des vergangenen Jahres und der anschließenden politischen Veränderungen verarbeiten. Wichtig für die Schwellenländer sind im kommenden Jahr die Risiken höherer US-Zölle und einer politisch bedingten Volatilität, wenn Donald Trump zum zweiten Mal das Amt des US-Präsidenten übernimmt.

China versucht, die mit geopolitischen Spannungen verbundenen Risiken zu minimieren, und hält an seiner politischen Unterstützung fest. Aufgrund dieser politischen Haltung könnte es 2025 zu einer makroökonomischen Stabilisierung kommen, die eine konjunkturelle Erholung ermöglicht. Unser für China zuständiger Portfoliomanager ist jedoch der Ansicht, dass es bis zur Bekanntgabe wichtiger Einzelheiten zu den bevorstehenden politischen Maßnahmen, die wahrscheinlich im März 2025 erfolgen wird, einige Enttäuschungen geben könnte. Allerdings weist er darauf hin, dass sich das Ziel der Anreize verschoben hat – im Mittelpunkt steht nun nicht mehr das Angebot, sondern vielmehr die Ankurbelung der Nachfrage.

Taiwan und Südkorea sind beide stark auf den Handel ausgerichtet, sodass Änderungen bei Zöllen und Vorschriften sie hart treffen können. Allerdings gibt es für die wichtigsten technologiebezogenen Exporte dieser beiden Länder nur begrenzte oder gar keine Ersatzprodukte, sodass sie die Belastung durch höhere Zölle wahrscheinlich bei ihren Kunden ausgleichen könnten. Unseres Erachtens könnte diese Abhängigkeit von Exporten einige Auswirkungen der inländischen Unsicherheit abschirmen. Unserer Ansicht nach dürfte es schwierig werden, wichtige strategische Verbündete und Handelspartner wie Taiwan und Südkorea mit Zöllen zu belegen. Unser asiatisches Aktienportfolio bringt deutlich zum Ausdruck, dass die Regierung und das politische System der USA über Schutzmechanismen verfügen, die ein erhebliches politisches Abdriften verhindern. Wir behalten die Entwicklungen in diesem Bereich jedoch im Auge.

Die indische Wirtschaft und der indische Aktienmarkt sind im Vergleich zu anderen Schwellenländern weniger stark von den USA abhängig. Aufgrund der Sorgen über eine wirtschaftliche Abkühlung und der hohen Bewertungen schließen wir die Möglichkeit nicht aus, dass es am indischen Aktienmarkt zu einer Korrektur kommen wird. Allerdings sind wir aufgrund unserer Gespräche mit Vertretern indischer Unternehmen zuversichtlich. Sie geben an, dass sie seit Oktober 2024 eine leichte Aufhellung der Geschäftsentwicklung verzeichnen. Die meisten Unternehmen betonen, dass das Wachstum nicht weiter nachgegeben hat. Wir sehen hier eine gewisse Stabilisierung. Zudem weisen wir auch darauf hin, dass unsere Fondsmanager bei der weltweiten halbjährlichen Umfrage von Franklin Templeton Indien als einen Markt hervorgehoben haben, den sie 2025 favorisieren.

In Brasilien schreitet die Digitalisierung trotz der aktuellen makroökonomischen und politischen Gegebenheiten in unterschiedlichsten Sektoren, von Finanzen bis hin zur Industrie, rasch voran. Dieser Trend dürfte die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit ankurbeln und eine Grundlage für längerfristiges Wachstum schaffen. Darüber hinaus ist das Zinsniveau in Brasilien höher, dies unterstützt das Wachstum von Unternehmen aus dem Bankensektor. Der Ausblick für mexikanische Exporte in die USA ist aufgrund des Risikos von Zöllen unsicher. Das Inflationsumfeld in dem Land lässt zwar keinen klaren Trend erkennen, doch vereinzelte Anzeichen deuten immer wieder auf eine sinkende Teuerungsrate hin. Wir sind der Ansicht, dass die mexikanische Zentralbank über ausreichend Spielraum für Leitzinssenkungen verfügt. Unsere für Lateinamerika zuständigen PortfoliomanagerInnen denken, dass diese Flexibilität positive Bedingungen für die Binnennachfrage schaffen und die Auswirkungen möglicher US-Zölle verringern dürfte.

Aufgrund der geringen Vorhersehbarkeit und der hohen Volatilität äußerer Umstände könnte es zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns weiterhin auf die Titelauswahl nach dem Bottom-up-Prinzip. Wir bevorzugen Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und suchen Geschäftsführungsteams, die ihre Flexibilität bei der Anpassung an Veränderungen unter Beweis gestellt haben. Nach unserer Einschätzung könnten diese Titel dem unsicheren Ausblick trotzen und dem Portfolio eine gewisse Stabilität verleihen.

Marktkommentar: Viertes Quartal 2024

Schwellenländeraktien verzeichneten im Schlussquartal 2024 Verluste. Die US-Notenbank (Fed) hat die Zinsen zwar im Dezember erneut gesenkt, sich aber hinsichtlich weiterer Zinssenkungen zurückhaltender geäußert. Der MSCI EM Index rentierte im Berichtsquartal mit -7,84 %, während der MSCI World Index um 0,07 % nachgab.

Aktien aus asiatischen Schwellenländern verzeichneten Verluste. Die jüngsten Daten zur Geschäftstätigkeit in China deuteten auf eine nur punktuelle Wirkung der bisherigen Konjunkturmaßnahmen hin. Die staatlichen Stellen in China sagten zwar eine Lockerung der Geld- und Fiskalpolitik zu, Einzelheiten wurden jedoch kaum bekannt gegeben. Dies führte zu einer Eintrübung der Anlegerstimmung in Bezug auf chinesische Aktien. Für unseren für China zuständigen Portfoliomanager kam diese Ankündigung nicht überraschend; wichtige Zahlen werden üblicherweise im März veröffentlicht.

In Indien führte die Veröffentlichung enttäuschender Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das letzte Quartal dazu, dass die Reserve Bank of India (RBI) ihre Prognose zum BIP-Wachstum im Gesamtjahr nach unten korrigierte. Darüber hinaus behielt die RBI den Leitzins unverändert bei und senkte den Barreservesatz für Banken, um die geldpolitischen Bedingungen zu lockern und das Wirtschaftswachstum zu stützen. Das Anlegervertrauen in südkoreanische Aktien schwand angesichts der inländischen politischen Unsicherheit: Die Nationalversammlung des Landes enthob sowohl den Präsidenten als auch im Anschluss den Interimspräsidenten ihres Amtes. Taiwanesische Aktien legten zu, allen voran Chip-Titel, denn sie profitierten von einer Rallye bei US-Technologieaktien.

Die Aktienmärkte der Schwellenländer in Europa, im Nahen Osten und in Afrika schlossen schwächer. Die Marktstimmung war aufgrund von Sorgen über weniger Zinssenkungen der Fed im Jahr 2025 gedämpft. Aktien aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entwickelten sich jedoch erfreulich und legten zu, nachdem vorläufige Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, denen zufolge das BIP in den VAE im ersten Halbjahr um 3,6 % gestiegen war. In Südafrika schwächte sich die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2024 auf saisonbereinigter Basis um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal ab und die Teuerungsrate stieg im November weniger stark als erwartet. Dagegen fielen die Inflationszahlen für die Türkei für November höher aus als angenommen.

Aktien aus Schwellenländern der Region Lateinamerika mussten Verluste hinnehmen. Die Inflationsbedingungen waren uneinheitlich. Im November stieg die jährliche Inflationsrate in Brasilien und Peru; Mexiko und Chile verzeichneten dagegen im gleichen Zeitraum einen Abwärtstrend. In Brasilien kündigte die Regierung an, die Ausgaben um 12 Mrd. USD kürzen zu wollen, was die Erwartungen der AnlegerInnen angesichts der schwierigen haushaltspolitischen Aussichten des Landes enttäuschte. Darüber hinaus will die brasilianische Zentralbank an ihrer Politik festhalten, die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau beizubehalten. Vor diesem Hintergrund setzten die Aktienkurse zu einer Talfahrt an. Die mexikanische Regierung kündigte eine Anhebung des Mindestlohns an, um die ärmsten ArbeitnehmerInnen zu unterstützen. Diese Anhebung tritt 2025 in Kraft.



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