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Kernpunkte

  • Obwohl aufgrund des Shutdowns der US-Bundesbehörden die meisten Wirtschaftsdaten nicht verfügbar waren, sind sieben Indikatoren des ClearBridge Recession Risk Dashboard davon unberührt. Bei den anderen fünf können wir die aktuellen Bedingungen anhand zahlreicher alternativer Datenquellen aus dem Privatsektor überwachen.
  • Wir prüfen alternative Quellen für die fünf Indikatoren des ClearBridge Recession Risk Dashboard, die vom Shutdown betroffen sind: Baugenehmigungen, Anträge auf Arbeitslosenunterstützung, Einzelhandelsumsätze, Lohnwachstum und Gewinnmargen. Unsere Analyse deutet darauf hin, dass sich die derzeitigen Trends bei jedem der Indikatoren fortsetzen werden und dass das Dashboard insgesamt weiter ein grünes Signal zeigt.
  • Da Gewinne und Margen nach wie vor steigen, bleibt das Risiko, dass ein Anstieg der Entlassungen die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte, unseres Erachtens gering. Vielmehr sind wir noch immer zuversichtlich, dass sich das Wirtschaftswachstum zwar weiter abschwächen, aber auf einem gesunden Kurs bleiben wird.

Government Shutdown stoppt die Veröffentlichung offizieller Wirtschaftsdaten

Die Schließung der US-Bundesbehörden hat im vergangenen Monat die Veröffentlichung der meisten Wirtschaftsdaten zum Erliegen gebracht. Angesichts des sich abkühlenden Arbeitsmarktes ist der Zeitpunkt nicht optimal, doch bedeutet es nicht, dass Anleger „blind“ agieren. Denn es stehen viele alternative Datenquellen aus dem Privatsektor zur Verfügung. Diese Datensätze sind zwar oft weniger umfassend oder weniger detailliert, aber wir beobachten sie auch dann, wenn die Bundesbehörden tätig sind, um unsere Einblicke in die US-Wirtschaft zu vertiefen. In Anbetracht des unterbrochenen Datenflusses aus staatlichen Quellen konzentrieren wir uns aktuell stark auf diese alternativen Datenquellen.

Glücklicherweise stammen sieben der zwölf Indikatoren des ClearBridge Recession Risk Dashboard aus Quellen, die nicht vom Shutdown betroffen sind und weiterhin aktualisiert werden. Bei keinem dieser sieben Indikatoren kam es im Oktober zu einer Signaländerung.

Die übrigen fünf Indikatoren – Baugenehmigungen, Anträge auf Arbeitslosenunterstützung, Einzelhandelsumsätze, Lohnwachstum und Gewinnmargen – können jedoch aufgrund des Shutdowns nicht aktualisiert werden. Dennoch zeigt sich bei der Auswertung der alternativen Datensätze, die diesen Indikatoren am ähnlichsten sind, jeweils eine Fortsetzung der jüngsten Trends. Daher halten wir eine Signaländerung bei einem dieser Indikatoren gegenwärtig für unwahrscheinlich und können trotz der spärlichen Datenlage aus dem Dashboard vom September ein insgesamt eindeutig grünes Ergebnis ableiten (Abbildung 1).

Vier der fünf Indikatoren, die vom Shutdown der Regierung betroffen sind, beziehen sich auf den US-Verbraucher, was angesichts der überragenden Bedeutung des Konsums für die US-Wirtschaft unerfreulich ist. Der Silberstreif am Horizont ist jedoch, dass aufgrund dieser Bedeutung eine Fülle zusätzlicher Datenquellen genutzt werden kann, um die Lage der Verbraucher einzuschätzen.

Abbildung 1: US Recession Dashboard

Hinweis: „Nicht verfügbar“ bezieht sich auf Daten, die aufgrund des Regierungsstillstands nicht aktualisiert wurden.
Stand: 31. Oktober 2025. Quellen: BLS, Federal Reserve, Census Bureau, ISM, BEA, American Chemistry Council, American Trucking Association, Conference Board, Bloomberg, CME, FactSet und Macrobond. Das ClearBridge Recession Risk Dashboard wurde im Januar 2016 geschaffen. Bezüge auf die Signale, die es in den Jahren vor Januar 2016 ausgesendet hätte, basieren auf der Art und Weise, wie sich die zugrunde liegenden Daten zu jener Zeit in den Indikatoren, aus denen es besteht, widerspiegelten.

Zur Überwachung der künftigen Wohnungsbautätigkeit werten wir öffentlich zugängliche Datensätze aus, wie beispielsweise die Zahlen des Dodge Construction Network zu den Baubeginnen von Wohnhäusern, die in der letzten Veröffentlichung um 3,6 % gestiegen sind. Während sich das Dashboard auf Genehmigungen und nicht auf Baubeginne konzentriert, sind die beiden Konzepte eng miteinander verknüpft. Wir ergänzen diese Daten mit Umfragedaten der National Association of Home Builders (NAHB), gemessen anhand des NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, der einen Stimmungsaufschwung verzeichnete. Das deutet darauf hin, dass die Bautätigkeit bis 2026 anziehen könnte. Die positive Tendenz dieser beiden Datensätze wird durch die wöchentlichen Kaufanträge der Mortgage Bankers Association getrübt, die im Oktober zurückgegangen sind. Insgesamt ergibt sich für den Wohnungsmarkt auf kurze Sicht ein uneinheitliches Bild, was mit dem zuletzt verfügbaren gelben Signal für Baugenehmigungen übereinstimmt.

Der zweite zurückgestellte Dashboard-Indikator hat einen unmittelbareren Ersatz. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung werden in der Regel von den einzelnen Bundesstaaten gemeldet und anschließend vom Arbeitsministerium zusammengefasst und bereinigt. Da die Bundesstaaten selbst nicht vom Shutdown der Zentralverwaltung betroffen sind, stehen die zugrunde liegenden Daten zu Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung weiterhin zur Verfügung – sie müssen lediglich zusammengestellt werden. Mehrere Wall-Street-Banken, Researchunternehmen und ökonomische Think-Tanks haben dies während des Shutdowns getan, und ihre Arbeit zeigt eindeutig, dass der Trend bei den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung im letzten Monat stabil geblieben ist. Der Indikator bleibt also wahrscheinlich grün. Es stimmt uns zuversichtlich, dass Fed-Chef Jerome Powell bei der Pressekonferenz des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) in der vergangenen Woche eine ähnliche Einschätzung geäußert hat: „Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass sowohl Entlassungen als auch Neueinstellungen auf einem niedrigen Niveau bleiben.“

Abbildung 2: Dashboard-Indikator – Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung

Hinweis: 4WMA steht für den gleitenden Vier-Wochen-Durchschnitt und NSA für nicht saisonbereinigt.
Datenstand: 24. Oktober 2025, letzter verfügbarer Stand: 31. Oktober 2025. Quellen: U.S. Department of Labor, 22V Research und Bloomberg.

Auch für die Einzelhandelszahlen gibt es einen einfachen Ersatzindikator: den Chicago Fed Advance Retail Trade Summary (CARTS). CARTS ist ein Nowcasting-Tool, das dem GDPNow-Tracker der Federal Reserve Bank of Atlanta ähnelt, jedoch für Einzelhandelsumsätze bestimmt ist. Die CARTS-Schätzung für die neuesten Daten lautet, dass die Einzelhandelsumsätze ohne Autos gegenüber dem Vormonat um +0,3 % und inflationsbereinigt um +0,2 % gestiegen sind. Diese Zahlen sowie andere alternative Datenquellen, die sich auf die Verbraucherausgaben konzentrieren – darunter die Daten von Johnson Redbook zu den flächenbereinigten Umsätzen und zu Kreditkartenausgaben, die beide darauf hindeuten, dass die Verbraucherausgaben weiter zunehmen – würden mit einem anhaltend grünen Signal für die Einzelhandelsumsätze übereinstimmen.

Das Lohnwachstum ist der letzte Verbraucherindikator, der vom Shutdown betroffen ist. Die Daten von ADP und Indeed.com lassen beide darauf schließen, dass sich der Lohnzuwachs in den neuesten verfügbaren Daten im bisherigen Tempo fortsetzen wird. Darüber hinaus stehen die stabilen Lohnentwicklungen im Einklang mit Powells Äußerungen während der FOMC-Pressekonferenz, dass sich die Arbeitsmarkttrends seit Beginn des Shutdowns nicht wesentlich verändert haben.

Der fünfte und letzte Dashboard-Indikator, der vom Shutdown betroffen ist, sind die Gewinnmargen, die aus den Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung stammen, einer Unterkomponente der vierteljährlichen BIP-Veröffentlichung. Als Näherungswert betrachten wir einen kleineren Teil der Unternehmensgewinne, indem wir die Ergebnismeldungen börsennotierter Unternehmen zusammenfassen. Die Aktiengesellschaften, die bisher ihre Ergebnisse veröffentlicht haben, konnten im letzten Quartal weiterhin Margensteigerungen verzeichnen, und die Sell-Side-Analysten gehen davon aus, dass dies insgesamt (einschließlich der Unternehmen, die noch keine Ergebnisse veröffentlicht haben) der Fall sein wird. In unserem langfristigen Ausblick vom letzten Monat haben wir darauf hingewiesen, dass die Unternehmensgewinne nicht auf eine Rezession hindeuten, was durch die bisher vorliegenden Ergebnisse der Berichtssaison für das dritte Quartal bestätigt wird. Obwohl sich dieser Indikator in den letzten Monaten zunehmend in Richtung Grün bewegt hat, stufen wir ihn angesichts der Datenknappheit aus Vorsicht weiterhin gelb ein.

Abbildung 3: Gewinne deuten nicht auf eine Rezession hin

Hinweis: Gewinne von Nicht-Finanzunternehmen, nicht bereinigt um Veränderungen der Vorratsbewertung (IVA) und nicht bereinigt um Abschreibungen (CCAdj) (Bruttowertschöpfung), 1965 bis heute.
Datenstand: 30. Juni 2025, letzter verfügbar Stand: 30. September 2025. Quelle: BEA, Bloomberg, NBER.

Alles in allem sind wir der Meinung, dass das Gesamt-Dashboard unter Berücksichtigung der sieben Indikatoren, die aktualisiert werden können, und der besten verfügbaren Näherungswerte für die anderen fünf Indikatoren weiterhin eindeutig im grünen Bereich liegt. Da Gewinne und Margen nach wie vor steigen, bleibt das Risiko, dass ein Anstieg der Entlassungen die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte, unseres Erachtens gering. Die Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung auf Bundesstaatenebene deuten ebenfalls darauf hin, dass diese Dynamik derzeit nicht zum Tragen kommt. In Verbindung mit anderen wichtigen Wirtschaftstrends, die auch ohne offizielle Daten unverändert bestehen bleiben, bestärkt dies unsere Zuversicht, dass sich das Wirtschaftswachstum zwar weiterhin abschwächt, aber dennoch auf einem gesunden Kurs bleibt.



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