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Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Aufgrund des anhaltenden Rückgangs der Produktionstätigkeit in den USA steckt das Transportwesen in einer Güterverkehrsflaute. Aufgrund des Reshoring-Trends und der Verbesserung der Betriebseffizienz sind hochwertige Unternehmen jedoch gut positioniert, um von einer wirtschaftlichen Erholung zu profitieren.
  • Unternehmen, die im Bereich des Transports von Teilladungen (Less Than Truckload, kurz „LTL“) tätig sind, profitieren von höheren Eintrittsbarrieren und einer disziplinierten Preisgestaltung. Dies sollte es ihnen ermöglichen, höhere Margen zu erzielen, wenn das Volumen steigt.
  • Eisenbahnunternehmen verfügen über noch stärkere Wettbewerbsvorteile sowie Chancen zur Verbesserung von Effizienz, Servicequalität und Preissetzungsmacht.

Ein Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe würde den Lkw- und Schienenverkehr beleben

In den letzten beiden Jahren hat die Produktionstätigkeit kontinuierlich abgenommen. Dies hat zu einem Rückgang des Volumens bei Unternehmen geführt, die Industriegüter mit Lkw und Zügen transportieren. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des ISM, ein Maß für die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in den USA, weist eine auffällige Korrelation mit dem Frachtaufkommen auf, da er die Nachfrage nach Rohstoffen, Zwischenprodukten und Fertigerzeugnissen widerspiegelt. Im März lag der PMI-Wert über 50, was auf eine Expansion der Industrietätigkeit hindeutet. Dies war ein seltener Lichtblick, der den Optimismus über eine mögliche Erholung des Frachtgeschäfts im
Jahr 2024 verstärkte. Im April und Mai fiel der PMI jedoch unter 50, und auch der Index der Auftragseingänge war mit einem Wert von 45 im Mai schwach. Wir glauben daher, dass eine Erholung des Frachtverkehrs wieder etwas in die Ferne gerückt ist, sehen aber in dem Kursrückgang entsprechender Titel eine gute Gelegenheit für Anleger, sich auf das früher oder später zu erwartende Anziehen der Konjunktur und des Frachtaufkommens einzustellen.

Der makroökonomische Ausblick für die Branche bleibt durchwachsen. Positiv zu vermerken ist, dass sich die Lagerbestände in der Industrie zu einem großen Teil normalisiert haben, sodass die durch den Lagerbestandsabbau verursachten Probleme nicht mehr bestehen. Darüber hinaus dürften die finanziellen Bedingungen für die Kunden im zweiten Halbjahr 2024 und Anfang 2025 stabil bleiben oder sich sogar verbessern, auch wenn der Wiederaufbau der Lagerbestände und eine Belebung der Endmärkte noch auf sich warten lassen (siehe Abbildung 1).

Die Aktienkurse von Lkw- und Schienenverkehrstiteln sind parallel zum Rückgang des PMI unter die Marke von 50 gefallen, aber diese Unternehmen scheinen gut positioniert, um ihre Gewinne zu steigern, wenn sich das Volumen verbessert. Die Wirtschaft steht unserer Meinung nach trotz des kurzfristigen Gegenwinds durch Überkapazitäten und eine konjunkturbedingte Nachfrageschwäche vor einer Erholung, und die langfristigen Wachstumstreiber für das Transportwesen, wie z. B. das Nearshoring und Reshoring der Industrie, sind weiterhin vorhanden.

Abbildung 1: Transportwerte korrelierten mit dem PMI

Quelle: Bloomberg, ClearBridge Investments. Stand: 31. Mai 2024. Die indexierte Rendite des Transportwesens (Transportation Indexed Returns) stellt die Gesamtperformance von 12 Aktien aus den Teilsektoren Air Freight & Logistics, Cargo Ground Transportation sowie Highways & Rail Tracks des S&P Total Market Index dar. Der PMI ist der PMI für das verarbeitende Gewerbe des Institute for Supply Management. Indizes werden nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten und Ausgabeaufschläge sind nicht berücksichtigt.
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

Wettbewerbsdynamik trennt LTL-Betreiber

Die Lkw-Transportbranche befindet sich seit über 20 Monaten in einer Güterverkehrsflaute, und der Aufschwung lässt noch auf sich warten. Dennoch sind wir der Meinung, dass es innerhalb des
Lkw-Bereichs einige attraktive Segmente gibt, wie z. B. das LTL-Segment, das höhere Eintrittsbarrieren und ein größeres Potenzial zur Margenausweitung aufweist als das stärker fragmentierte Segment der Lkw-Komplettladungen.

LTL-Unternehmen sind eher in einem Nischenmarkt tätig. Sie fassen kleinere Sendungen von mehreren Kunden zusammen und liefern sie an verschiedene Zielorte. Dies erfordert eine höhere Netzdichte und eine umfangreichere Terminalinfrastruktur – die größeren Spediteure verfügen landesweit über etwa 250 bis 300 Terminals. Diese Immobilienkomponente stellt eine Hürde dar und hat zu einer konsolidierten Branche geführt, in der 80 % des Marktanteils auf die zehn größten Akteure entfallen. Eine derartige Konzentration trägt auch zu einer größeren Preisdisziplin bei: In rückläufigen Märkten stagnieren die LTL-Preise eher, als dass sie sinken, während in Märkten im Aufschwung die Preise steigen und zu einer Ausweitung der Betriebsmarge führen. Ganz anders sieht es in der stark fragmentierten Branche der Lkw-Komplettladungen aus, wo keine Immobilien benötigt werden. Dort ist die Preisentwicklung in rückläufigen Märkten negativ, was auf die Margen drückt. Außerdem dürfte der Konkurs eines führenden LTL-Anbieters im Jahr 2023 der gesamten LTL-Branche zugutekommen, da dadurch der kostengünstigste Spediteur mit der geringsten Preisdisziplin der Branche weggefallen ist. Dies dürfte im weiteren Verlauf des Zyklus eine bessere Preisgestaltung für alle anderen ermöglichen.

Güterschienenverkehr bietet Kostenvorteile

Der Schienenverkehr ist eine weitere stark konsolidierte Branche mit hohen Eintrittsbarrieren.
Diese Unternehmen sind in ihrer jeweiligen Region praktisch Duopolisten mit enormer Preissetzungsmacht. Während das Schienenverkehrsaufkommen stark mit dem makroökonomischen Umfeld korreliert, bieten sich den Eisenbahnunternehmen Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz, der Servicequalität und der Preissetzungsmacht durch die kontinuierliche Ausweitung des Precision Scheduled Railroading (PSR). PSR wird angewandt um die Kosten zu senken, die Anlagen-auslastung zu verbessern und die Geschwindigkeit des Netzes zu erhöhen. Mit zunehmender Zuverlässigkeit und pünktlichen Lieferzeiten werden Bahnunternehmen auch wettbewerbsfähiger gegenüber dem Lkw-Verkehr, sodass Chancen für Marktanteilsgewinne bestehen. Im Vergleich zum Lkw-Transport ist der Transport auf der Schiene außerdem viermal kraftstoffsparender, was den Kunden hilft, ihre Emissionsziele zu erreichen.

Der Reshoring-Trend, durch den Mexiko und Kanada als Handelspartner der USA an Bedeutung gewonnen haben, dürfte dem Schienenverkehr ebenfalls zugutekommen. Mehrere Eisenbahn-unternehmen betreiben Netze, die sich von Kanada über die Vereinigten Staaten bis nach Mexiko erstrecken.

Vor dem Hintergrund der schleppenden Konjunktur und der niedrigen Erwartungen glauben wir, dass die Transportwerte mit der attraktivsten Wettbewerbsdynamik sehr gut für eine zyklische Erholung gerüstet sind. Ausgehend von einem deutlich unter dem normalen Niveau liegenden Volumenwachstum und angesichts der Investitionen in Reshoring-Projekte bietet ein Aufschwung der Wirtschaftstätigkeit in Verbindung mit langfristigen Wachstumstreibern ein günstiges Umfeld für höherwertige LTL- und Eisenbahnunternehmen.



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