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Die wichtigsten Punkte

  • In der Annahme, dass der klare Sieg der Republikaner bestätigt wird, dürften die ersten Auswirkungen des Wahlsiegs von Donald Trump ähnlich aussehen wie 2016 – also günstig für Value-Aktien, Small Caps und zyklische Titel. Vor dem Hintergrund einer reiferen Konjunktur und der hohen Erwartungen dürfte die Entwicklung allerdings weniger deutlich ausfallen als damals.
  • Wir gehen davon aus, dass eine günstigere Steuerpolitik, weniger Regulierung und mehr Optimismus bei kleineren Unternehmen in einer zweiten Regierungszeit von Donald Trump wie ein Booster für die Unternehmensgewinne wirken und so Nachteile durch höhere Zölle, Anleihezinsen und eine geringere Einwanderung ausgleichen werden.
  • Eine widerstandsfähige Wirtschaft, die von einer wachstumsfreundlichen Politik profitiert, dürfte sich für Aktienanlagen als positiv erweisen. Unabhängig davon, welche Partei die Regierung stellt, kamen ihnen solche Szenarien schon in der Vergangenheit zugute, solange eine Rezession vermieden wurde.

Mögliche Auswirkungen der Politik auf Aktien und Wirtschaft

Mit einem deutlichen Wahlsieg der Republikaner, die auch die Mehrheit im Senat wiedererlangten, konnte sich Donald Trump den erneuten Einzug ins Weiße Haus sichern. Am Veröffentlichungsdatum dieser Meldung standen die Mehrheitsverhältnisse im Repräsentantenhaus noch nicht fest, aber es deutete sich eine knappe Mehrheit der Republikaner an, was einen klaren Wahlsieg der GOP bedeuten würde. In den kommenden Tagen werden die Wahlergebnisse sicher ausführlich analysiert. Für Aktienanlagen kommt es allerdings eher auf künftige Entwicklungen als auf die Analyse der Ursachen an.

Geht man davon aus, dass die Republikaner auch im Repräsentantenhaus eine Mehrheit erringen, wird sich die Situation wahrscheinlich zunächst ähnlich entwickeln wie 2016, wenn auch weniger deutlich, da wir es mit einer reiferen Konjunktur und hohen Erwartungen zu tun haben. Trumps wirtschaftsfreundlicher Ansatz könnte wieder für eine euphorische Stimmung sorgen und Investitionen der Unternehmen, Fusionen und Übernahmen und andere Investments ankurbeln. So stieg beispielsweise der National Federation of Independent Business Small Business Optimism Index im 4. Quartal 2016 sprunghaft um 11,7 Punkte an – seit 1980 hatte es keinen derartigen Anstieg innerhalb eines Quartals mehr gegeben. In Kombination mit einem für Unternehmen und Privatpersonen günstigeren Steuersystem und weniger Regulierungsvorschriften scheint der Ausblick für die Unternehmensgewinne positiv. Diese treibenden Faktoren ließen die Aktienkurse schon vor dieser Wahl ansteigen, als sich Chancen auf einen deutlichen Sieg der GOP abzeichneten, und sorgten auch am 6. November für steigende Kurse.

Allerdings ist nicht alles, was Donald Trump vorhat, für die Märkte günstig. Mögliche Negativfaktoren sind vor allem die Aussicht auf höhere Zölle, weniger Einwanderung und potenziell höhere langfristige Zinsen. Tatsächlich stiegen zehnjährige US-Treasuries am ersten Handelstag nach der Wahl um 16 Basispunkte. Damit setzte sich ein Ausverkauf der Anleihen fort, bei dem die Zinsen seit Mitte September um über 80 Basispunkte angestiegen sind. Bis jetzt geht man davon aus, dass die oben erwähnten Positivfaktoren für die Wirtschaft und die Unternehmensgewinne sich stärker auswirken werden als die potenziellen negativen Einflüsse, aber letzten Endes hängt die Entwicklung der Gewinne und des Wirtschaftswachstums von der konkreten Ausgestaltung der jeweiligen politischen Maßnahmen ab.

Abbildung 1: Die Rotation hat begonnen

Daten per 6. Nov. 2024. Quellen: S&P, Russell, UBS und Bloomberg. Hinweis: Mag7 vs. 493 ist die relative Kursrendite des UBS-Index der Glorreichen Sieben ggü. dem UBS-Index des S&P ohne die Glorreichen Sieben; Cap vs. Equal ist die relative Kursrendite des S&P 500 ggü. dem gleichgewichteten S&P 500; Large vs. Small ist die relative Kursrendite des Russell 1000 ggü. dem Russell 2000; Growth vs. Value ist die relative Kursrendite des Russell 1000 Growth ggü. dem Russell 1000 Value.

Für Aktienanlagen kommt es darauf an, welche politischen Maßnahmen in welcher Reihenfolge vorangetrieben werden und inwieweit sie umgesetzt werden. Für den Markt insgesamt ist entscheidend, in welchem Umfang höhere Unternehmensgewinne die Bewertungsrisiken durch höhere langfristige Zinsen ausgleichen können. Innerhalb des Markts gehen wir davon aus, dass die Verschiebung der Führungspositionen, die Anfang Juli ihren Anfang nahm, sich in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die erste Reaktion der Aktienmärkte stützt diese Annahme. Dabei unterstreichen weitere Gewinne für viele der jüngst führenden Titel Entwicklungen wie Wertorientierung vor Wachstum, Small Caps vor Large Caps, Equal Weight S&P 500 vor Cap-Weighted S&P 500 und zyklische vor defensiven Titeln.

Längerfristig hat die Wirtschaft einen größeren Einfluss auf die Aktienrenditen als die Politik. Durch die Maßnahmen der US-Notenbank Fed, mit der sie in den letzten Monaten eine Normalisierung der kurzfristigen Zinsen eingeleitet hat, sind die Chancen auf eine weiche Landung gestiegen. Deutliche Zinssenkungen gehen üblicherweise mit einer rückläufigen Konjunktur einher. Dies trifft aktuell nicht zu, denn das BIP im dritten Quartal lag bei 2,8 % und entsprach somit dem Durchschnitt der letzten drei Jahre. Diese Entwicklung und das insgesamt grüne/eine Expansion andeutende Signal des ClearBridge Recession Risk Dashboard lässt uns die wirtschaftliche Entwicklung optimistisch sehen. Obwohl sich einige Indikatoren im Hintergrund verbessert haben, gab es in diesem Monat keine Veränderungen der Signale im Dashboard.

Abbildung 2: ClearBridge Recession Risk Dashboard

Quelle: ClearBridge Investments.

Abbildung 3: Es ist die Wirtschaft …

Daten per 6. Nov. 2024. Quelle: FactSet.

Da die Unternehmensgewinne stark von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen, dürfte sich eine resiliente Wirtschaft, die durch wachstumsfreundliche Politik einen weiteren Schub erfährt, positiv auf Aktienanlagen auswirken. In der Vergangenheit erzielten Aktien unter der Führung beider Parteien solide Renditen: Unter 8 der letzten 10 Regierungen entwickelten sich US-Aktien mit einer annualisierten Performance zwischen 7 % und 15 % positiv. Die zwei Präsidenten, in deren Regierungszeit die Renditen negativ ausfielen, hatten das Pech einer Rezession sowohl zu Beginn als auch am Ende ihrer jeweiligen Amtszeit: 1969-1970 und 1973-1975 unter Richard Nixon (Amtszeit 1969-1974) und 2001 sowie 2007-2009 unter George W. Bush. In nächster Zeit ist eine Rezession eher unwahrscheinlich, daher deutet die historische Entwicklung auf eine solide Wertentwicklung am US-Aktienmarkt während der zweiten Amtszeit von Donald Trump hin.



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