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Unseres Erachtens schaffen die aktuellen Bedingungen Chancen im Bereich der Kommunalobligationen (Munis), die sich gut in eine breite Portfolioallokation einbinden lassen.

Im Rahmen unserer fortlaufenden Serie „Investmentideen“ haben wir die Komplexität von Anlagen auf dem Markt für US-Kommunalobligationen mit zwei unserer führenden Expertinnen auf diesem Gebiet erörtert: Jennifer Johnston, Director of Municipal Bond Research bei Franklin Templeton Fixed Income, und Barbara Ferguson, Portfolio Manager for Municipal Bond Strategies bei Western Asset Management.

Meine wichtigsten Erkenntnisse aus der Diskussionsrunde habe ich hier zusammengefasst:

  • Kommunalobligationen zeichnen sich durch attraktive, einzigartige Merkmale aus, die im aktuellen Umfeld in Betracht gezogen werden sollten.

    • Im Vergleich zu anderen festverzinslichen Anlageklassen bieten Munis eine höhere durchschnittliche Kreditqualität mit niedrigeren durchschnittlichen Ausfallraten.
    • Angebot und Nachfrage bestimmen die Anlagechancen – und derzeit ist das Angebot an Kommunalobligationen knapp. Auf der Angebotsseite ist die Emission neuer Anleihen zurückgegangen, da die staatlichen und kommunalen Haushalte nach der Pandemie in besserer Verfassung sind und die Kommunen weniger Finanzierungskapital benötigen. Die Ausgabe von US-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen hat dagegen drastisch zugenommen. Parallel zum geringeren Angebot an Munis steigt die Nachfrage.
    • Kommunalanleihen werden in der Regel weniger effizient gehandelt als andere festverzinsliche Instrumente. Unserer Überzeugung nach sind professionelle Manager am besten in der Lage, Anlagechancen zu erkennen und zu nutzen, die sich aus diesen Marktineffizienzen ergeben.
  • Besonders im Vergleich zu Barmittel- oder Geldmarktpositionen bieten kommunale Anleihen attraktive Möglichkeiten.

    • Unser Panel wies darauf hin, dass AnlegerInnen Chancen bei kommunalen Anleihen versäumen könnten, wenn sie mit einer Investition warten. Gegenwärtig ist die Renditekurve von Kommunalobligationen invertiert. Wenn sich die Lage korrigiert, ist ein Wettlauf um Investitionen zu erwarten – viele Gelegenheiten werden dann aber schon verschwunden sein. Wir sind der Ansicht, dass AnlegerInnen mit der Aufnahme von Kommunalobligationen in ihre Portfolios einen ersten Vorstoß auf dem Markt in Erwägung ziehen sollten.
    • Die Reserven, die während der Pandemie in staatlichen und kommunalen Fonds für Notzeiten gebildet wurden (aufgrund höherer Bundeszuschüsse und geringerer Ausgaben für staatliche Dienstleistungen), sollten ihnen helfen, wirtschaftliche Abschwünge oder sogar eine Rezession zu überstehen.
    • In der Vergangenheit haben Kommunalobligationen eine überdurchschnittliche Wertentwicklung gezeigt und erholen sich in der Regel nach Phasen mit schlechter Performance.1
    • Im Jahr 2025 laufen die derzeitigen US-Steuersätze aus, sodass die Steuern wieder auf ein höheres Niveau gebracht würden, wenn der Kongress nicht eingreift. Sollte dies eintreten, könnten Kommunalobligationen aufgrund ihrer steuerfreien Einkommensströme noch attraktiver werden.
  • Wo liegen die Chancen bei Kommunalobligationen?

    • Munis mit A-Rating weisen größere, attraktivere Spreads auf als BBB-Kreditwerte.
    • Einige Sektoren sind besonders attraktiv, beispielsweise Flughäfen innerhalb des Transportsektors oder Wasser- und Abwassersysteme innerhalb der Grundversorgung.
    • Eine Diskussionsteilnehmerin erwähnte zwar eine Präferenz für Revenue Bonds, dennoch gelten General Obligation Bonds im Mittleren Westen und Südosten der USA nach wie vor als attraktiv. Diese Regionen werden als attraktiv für AnlegerInnen angesehen, die keine staatenspezifischen Investitionsziele verfolgen.
    • Angesichts der Form der Renditekurve könnten AnlegerInnen eine Barbell-Strategie in Erwägung ziehen, die sich auf Anleihen mit Laufzeiten von einem Jahr und zwölf Jahren konzentriert. Dadurch erhalten AnlegerInnen eine durchschnittliche mittlere Duration, Liquidität, höhere Renditen über einen längeren Zeitraum und Kapitalzuwächse, falls die Zinsen fallen.

Kommunalobligationen könnten sich für viele AnlegerInnen als Teil eines Gesamtanlageportfolios eignen. AnlegerInnen können potenzielle Steuervorteile für Kommunalanleihen nutzen, die im steuerpflichtigen Teil ihrer Portfolios gehalten werden. Munis können bestehende festverzinsliche Bestände diversifizieren oder festverzinsliche Anlagen ersetzen und einen ähnlichen Risikoausgleich innerhalb eines Portfolios bieten. Die Vielfalt innerhalb des Universums der Kommunalobligationen ist groß, selbst bei einer staatenspezifischen Beschränkung. Darüber hinaus ist die Kreditqualität von Kommunalobligationen allgemein höher als die von Unternehmensanleihen, und die Ausfälle sind tendenziell geringer. In Anbetracht dieser Faktoren ist der jetzige Zeitpunkt unseres Erachtens ausgezeichnet, um Anlagen in Kommunalobligationen in Erwägung zu ziehen.

Stephen Dover, CFA
Chief Market Strategist,
Franklin Templeton Institute



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