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Vorschau

In den Allokationseinschätzungen  für November bleiben wir hinsichtlich risikoreicher Anlagen zuversichtlich, denn die Kernpunkte unserer optimistischen Anlagethese haben weiterhin Bestand, wenngleich verschiedene Faktoren unsere Einschätzung zu erschüttern drohen.

Die Unsicherheit hinsichtlich der Form des Wirtschaftswachstums in Kombination mit den jüngsten Handelsspannungen zwischen den USA und China stellt unsere Überzeugung zwar infrage, doch diese Bedenken überwiegen unserer Meinung nach nicht die soliden makroökonomischen und unternehmerischen Fundamentaldaten.

Daher gehen wir in unseren Portfolios taktisch optimistisch vor, bleiben risikofreudig, haben aber gleichzeitig die makroökonomischen und marktbezogenen Entwicklungen genau im Blick.

Abgesehen von den makroökonomischen Daten ist das überzeugendste Argument für unsere optimistische Einschätzung die anhaltende Stärke der Fundamentaldaten der Unternehmen, die durch die erfreulichen Ergebnisse des dritten Quartals belegt wird.

Aus einer anlageübergreifenden Perspektive betrachten wir festverzinsliche Wertpapiere nach wie vor pessimistischer, wenn wir die beiden Optionen gegenüberstellen. Außerdem bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung von Rohstoffen und halten fest, dass Gold als nützliche Inflationsabsicherung dienen kann.

Folgende makroökonomische Themen beeinflussen derzeit unsere Einschätzungen

Das Wachstum erweist sich als widerstandsfähig

  • Die wirtschaftlichen Frühindikatoren sind vor allem dank des starken Wachstums im Dienstleistungssektor weiterhin resilient.
  • Die sich aufhellende Stimmung und die größere Klarheit hin - sichtlich der Zölle haben das Gewinnwachstum und die Prog - nosen positiv beeinflusst, was sich in den erfreulichen Ergeb - nissen des dritten Quartals widerspiegelt.
  • Die US-Wirtschaft erweist sich bislang als stabil, dennoch behalten wir die Dynamik des Arbeitsmarktes im Auge, um weitere Anzeichen einer Abschwächung erkennen zu können. Auch die Handelsspannungen zwischen den USA und China sind ein wichtiger Faktor.

Ausgewogener Inflationsausblick

  • In den meisten Industrieländern liegt die Inflation weiterhin über den Zielmarken der Zentralbanken. Wir gehen davon aus, dass die Inflation aufgrund der Zölle bis zum Ende dieses Jahres problematisch bleiben wird.
  • Die US-Unternehmen fangen derzeit den durch Zölle verur - sachten Inflationsdruck durch eine Verknappung ihrer Mar - gen auf. Eine erhebliche zusätzliche Erhöhung der Kerninfla - tion bei Waren ist wahrscheinlich.
  • Die Inflation im Dienstleistungssektor hat sich jedoch dank niedrigerer Wohnkosten abgeschwächt und dürfte den Druck in anderen Bereichen abfedern.

Politik tendenziell unterstützend

  • Die US-Notenbank (Fed) dürfte nach unserer Einschätzung die Zinsen weiter senken. Vor dem Hintergrund des resilienten Wachstums und eines ausgewogenen Inflationsausblicks halten wir die längerfristigen Erwartungen hinsichtlich der Senkungen jedoch für übertrieben.
  • In den großen Volkswirtschaften wird die Entwicklung der Asset-Preise zunehmend auch durch die Fiskalpolitik bestimmt. Dies gilt insbesondere für das US-Haushaltsgesetz und die Konjunkturpakete in Japan und Deutschland.
  • Trotz der wahrgenommenen politischen Einflussnahme sind wir der Ansicht, dass die Fed ihre Geldpolitik weiterhin objek - tiv gestalten wird. In Japan könnten das schwache Wachstum und die politische Dynamik eine straffere Geldpolitik erschweren.

Themen für die Portfoliopositionierung

Bullisch mit Augenmaß

  • Derzeit lockern mehrere große Zentralbanken ihre Geldpolitik, um die Wirtschaft anzukurbeln – ein starker Impuls für risiko - reiche Anlagen.
  • Die Dynamik des Aktienmarktes beruht auf positiven Gewinn - korrekturen und -prognosen, die unserer Ansicht nach die auf - kommenden Marktrisiken und politischen Risiken überwiegen.
  • Trotz der jüngsten Aktienrallye scheint die Stimmung überra - schend verhalten zu sein. Auch bei der Positionierung wird weiterhin Zurückhaltung geübt, sodass durchaus Spielraum für zusätzliche Risiken besteht.

Diversifiziertes Aktienrisiko

  • Hinsichtlich US-amerikanischer Large Caps bleiben wir im Vergleich zu Small Caps optimistisch. Dabei orientieren wir uns an den kräftigen Gewinnen und einem günstigen mak - roökonomischen Umfeld.
  • Aufgrund von Corporate-Governance-Reformen und der Rückführung von japanischem Vermögen ins Inland stufen wir unsere Einschätzung japanischer Aktien auf „neutral“ hoch. Aufgrund des schwachen makroökonomischen Panoramas und der restriktiven Fiskalpolitik stufen wir britische Aktien herab.
  • Wir bleiben bei einer neutralen Haltung gegenüber chinesi - schen Aktien. Die Gründe dafür sind eine Technologie-Rallye und positive Trends im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), die die Märkte beflügeln. Die anhaltende Nachfrage im Einzel - handel ist ein weiterer Faktor.

Untergewichtung von Staatsanleihen

  • Die langfristigen Erwartungen des Marktes hinsichtlich einer Lockerung der Geldpolitik der Fed erscheinen uns optimis - tisch. Demnach besteht weiter Aufwärtsdruck auf die Rendi - ten, was unsere Präferenz für US-Durationstitel schmälert.
  • Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Staatsfinanzen haben zu höheren Laufzeitprämien bei US-Staatsanleihen geführt und damit die Wahrscheinlichkeit eines Ungleichge - wichts zwischen Angebot und Nachfrage erhöht.
  • Bei den festverzinslichen Wertpapieren bevorzugen wir in einem Umfeld schwacher Arbeitsmärkte britische und kanadi - sche Staatsanleihen. Bei japanischen Staatsanleihen halten wir an unserer Untergewichtung fest.


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