AUTOREN

Max Gokhman, CFA
Deputy Chief Investment Officer
Franklin Templeton Investment Solutions

Tom Nelson, CFA, CAIA
Head of Market Strategy
Franklin Templeton Investment Solutions

Miles Sampson, CFA
Head of Asset Allocation Research,
Franklin Templeton Investment Solutions
Vorschau
In den Allokationseinschätzungen für November bleiben wir hinsichtlich risikoreicher Anlagen zuversichtlich, denn die Kernpunkte unserer optimistischen Anlagethese haben weiterhin Bestand, wenngleich verschiedene Faktoren unsere Einschätzung zu erschüttern drohen.
Die Unsicherheit hinsichtlich der Form des Wirtschaftswachstums in Kombination mit den jüngsten Handelsspannungen zwischen den USA und China stellt unsere Überzeugung zwar infrage, doch diese Bedenken überwiegen unserer Meinung nach nicht die soliden makroökonomischen und unternehmerischen Fundamentaldaten.
Daher gehen wir in unseren Portfolios taktisch optimistisch vor, bleiben risikofreudig, haben aber gleichzeitig die makroökonomischen und marktbezogenen Entwicklungen genau im Blick.
Abgesehen von den makroökonomischen Daten ist das überzeugendste Argument für unsere optimistische Einschätzung die anhaltende Stärke der Fundamentaldaten der Unternehmen, die durch die erfreulichen Ergebnisse des dritten Quartals belegt wird.
Aus einer anlageübergreifenden Perspektive betrachten wir festverzinsliche Wertpapiere nach wie vor pessimistischer, wenn wir die beiden Optionen gegenüberstellen. Außerdem bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung von Rohstoffen und halten fest, dass Gold als nützliche Inflationsabsicherung dienen kann.
Folgende makroökonomische Themen beeinflussen derzeit unsere Einschätzungen
Das Wachstum erweist sich als widerstandsfähig
- Die wirtschaftlichen Frühindikatoren sind vor allem dank des starken Wachstums im Dienstleistungssektor weiterhin resilient.
- Die sich aufhellende Stimmung und die größere Klarheit hin - sichtlich der Zölle haben das Gewinnwachstum und die Prog - nosen positiv beeinflusst, was sich in den erfreulichen Ergeb - nissen des dritten Quartals widerspiegelt.
- Die US-Wirtschaft erweist sich bislang als stabil, dennoch behalten wir die Dynamik des Arbeitsmarktes im Auge, um weitere Anzeichen einer Abschwächung erkennen zu können. Auch die Handelsspannungen zwischen den USA und China sind ein wichtiger Faktor.
Ausgewogener Inflationsausblick
- In den meisten Industrieländern liegt die Inflation weiterhin über den Zielmarken der Zentralbanken. Wir gehen davon aus, dass die Inflation aufgrund der Zölle bis zum Ende dieses Jahres problematisch bleiben wird.
- Die US-Unternehmen fangen derzeit den durch Zölle verur - sachten Inflationsdruck durch eine Verknappung ihrer Mar - gen auf. Eine erhebliche zusätzliche Erhöhung der Kerninfla - tion bei Waren ist wahrscheinlich.
- Die Inflation im Dienstleistungssektor hat sich jedoch dank niedrigerer Wohnkosten abgeschwächt und dürfte den Druck in anderen Bereichen abfedern.
Politik tendenziell unterstützend
- Die US-Notenbank (Fed) dürfte nach unserer Einschätzung die Zinsen weiter senken. Vor dem Hintergrund des resilienten Wachstums und eines ausgewogenen Inflationsausblicks halten wir die längerfristigen Erwartungen hinsichtlich der Senkungen jedoch für übertrieben.
- In den großen Volkswirtschaften wird die Entwicklung der Asset-Preise zunehmend auch durch die Fiskalpolitik bestimmt. Dies gilt insbesondere für das US-Haushaltsgesetz und die Konjunkturpakete in Japan und Deutschland.
- Trotz der wahrgenommenen politischen Einflussnahme sind wir der Ansicht, dass die Fed ihre Geldpolitik weiterhin objek - tiv gestalten wird. In Japan könnten das schwache Wachstum und die politische Dynamik eine straffere Geldpolitik erschweren.
Themen für die Portfoliopositionierung
Bullisch mit Augenmaß
- Derzeit lockern mehrere große Zentralbanken ihre Geldpolitik, um die Wirtschaft anzukurbeln – ein starker Impuls für risiko - reiche Anlagen.
- Die Dynamik des Aktienmarktes beruht auf positiven Gewinn - korrekturen und -prognosen, die unserer Ansicht nach die auf - kommenden Marktrisiken und politischen Risiken überwiegen.
- Trotz der jüngsten Aktienrallye scheint die Stimmung überra - schend verhalten zu sein. Auch bei der Positionierung wird weiterhin Zurückhaltung geübt, sodass durchaus Spielraum für zusätzliche Risiken besteht.
Diversifiziertes Aktienrisiko
- Hinsichtlich US-amerikanischer Large Caps bleiben wir im Vergleich zu Small Caps optimistisch. Dabei orientieren wir uns an den kräftigen Gewinnen und einem günstigen mak - roökonomischen Umfeld.
- Aufgrund von Corporate-Governance-Reformen und der Rückführung von japanischem Vermögen ins Inland stufen wir unsere Einschätzung japanischer Aktien auf „neutral“ hoch. Aufgrund des schwachen makroökonomischen Panoramas und der restriktiven Fiskalpolitik stufen wir britische Aktien herab.
- Wir bleiben bei einer neutralen Haltung gegenüber chinesi - schen Aktien. Die Gründe dafür sind eine Technologie-Rallye und positive Trends im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), die die Märkte beflügeln. Die anhaltende Nachfrage im Einzel - handel ist ein weiterer Faktor.
Untergewichtung von Staatsanleihen
- Die langfristigen Erwartungen des Marktes hinsichtlich einer Lockerung der Geldpolitik der Fed erscheinen uns optimis - tisch. Demnach besteht weiter Aufwärtsdruck auf die Rendi - ten, was unsere Präferenz für US-Durationstitel schmälert.
- Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Staatsfinanzen haben zu höheren Laufzeitprämien bei US-Staatsanleihen geführt und damit die Wahrscheinlichkeit eines Ungleichge - wichts zwischen Angebot und Nachfrage erhöht.
- Bei den festverzinslichen Wertpapieren bevorzugen wir in einem Umfeld schwacher Arbeitsmärkte britische und kanadi - sche Staatsanleihen. Bei japanischen Staatsanleihen halten wir an unserer Untergewichtung fest.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich.
Beteiligungspapiere unterliegen Kursschwankungen und sind mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden. Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung (Large Caps) können je nach Markt- und Wirtschaftslage bei den Anlegerinnen in Ungnade fallen. Die Risiken und die Volatilität bei Small-Cap- und Mid-Cap-Aktien sind größer als bei Large-Cap-Aktien.
Festverzinsliche Wertpapiere sind mit Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie mit dem Risiko eines möglichen Verlusts des Anlagebetrags verbunden. Bei steigenden Zinsen fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren. Veränderungen der Bonitätsbewertung einer Anleihe oder der Bonitätsbewertung oder Finanzkraft des Emittenten, Verleihers oder Garantiegebers der Anleihe können das Risiko eines Kapitalverlusts erhöhen. Niedrig bewertete, hochverzinsliche Anleihen sind größeren Preisschwankungen und höheren Illiquiditäts- und Ausfallrisiken ausgesetzt.
Die Vermögensallokation auf verschiedene Strategien, Anlageklassen und Investments kann sich als nicht vorteilhaft erweisen und zu anderen als den gewünschten Ergebnissen führen. Wenn im Rahmen einer Strategie in Unternehmen in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region investiert wird, kann diese Strategie höherem Risiko ausgesetzt sein als eine global diversifizierte Strategie.
Rohstoffbezogene Anlagen unterliegen zusätzlichen Risiken wie der Volatilität von Rohstoffpreisen, Anlegerspekulation, zins- und wetterbezogenen Risiken sowie nachteiligen regulatorischen Entwicklungen.
Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsumrechnungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer. Der Einfluss des chinesischen Regierungseingriffs auf die Wirtschaft ist noch immer hoch; daher spielen Investitionen in China Regulierungsrisiken wie auch andere Länder eine größere Rolle.
Anlagen in Unternehmen im Privatbesitz sind mit bestimmten Herausforderungen verbunden und bergen gegenüber Anlagen in börsennotierten Unternehmen zusätzliche Risiken. Dazu gehören die begrenzte Verfügbarkeit von Informationen zu diesen Unternehmen sowie der generelle Mangel an Liquidität.
Ein aktives Management garantiert weder Gewinne noch schützt es vor Marktrückgängen. Diversifizierung ist keine Garantie für Gewinne und bietet keinen Schutz vor Verlusten.
WF: 7394312
