AUTOREN

Sonal Desai, Ph.D.
Chief Investment Officer,
Franklin Templeton Fixed Income
Die US-Notenbank (Fed) verkündete soeben (am Sonntag, dem 15. März) eine massive, handwerklich saubere geldpolitische Reaktion auf den Coronavirus-Schock.
Einige Kommentatoren kritisierten oder verwarfen sie rasch und begründeten dies damit, dass kein noch so großer geldpolitischer Anreiz die Menschen in die Läden oder Restaurants zurückbringt, wenn sie Angst vor Ansteckung haben. Mancher behauptet, dass die Fiskalpolitik aus demselben Grund ein stumpfes Schwert sein wird. Das sehe ich aus folgenden Gründen vollkommen anders:
- Die von der Fed heute verkündeten Maßnahmen – und die erwogenen fiskalischen Maßnahmen – werden den Unternehmen helfen, nicht schließen zu müssen, und die Anzahl der Entlassungen verringern. Die Menschen, die dank der Fed oder der Regierung ihre Stelle behalten oder dank der Fiskalpolitik mehr Geld in der Tasche haben, werden zwar nicht in die Läden gehen, doch sie werden online einkaufen, sich Essen nach Hause liefern lassen und ihre Mobilfunkverträge nicht kündigen. All dies wirkt sich sofort und während der Epidemie positiv auf die Ausgaben aus.
- Sobald in hoffentlich vier bis sechs Wochen die Epidemie abflaut und die extreme soziale Distanzierung endet, wird die wirtschaftliche Erholung rascher und kräftiger sein, wenn in der schlimmsten Zeit der Krise mehr Unternehmen geöffnet bleiben und mehr Menschen ihre Arbeitsstelle behalten konnten.
- Der Schock wird vorübergehend sein. Geld- und Fiskalpolitik müssen die Menschen nicht in die Läden oder ins Flugzeug zurückbringen. Sie müssen sie in Arbeit halten und für Ausgaben bei anderen Dingen sorgen, solange die Krise andauert, damit sie nach deren Ende wieder in die Läden kommen oder ins Flugzeug steigen. Geld- und Fiskalpolitik sollen nicht die Produktion in einer Fabrik ankurbeln, die mit schwächelnder Nachfrage kämpft, sondern ihr helfen, bis zur Erholung der Nachfrage durchzuhalten.
- Überdies werden die jetzigen außerordentlichen geldpolitischen und fiskalischen Maßnahmen die Voraussetzung für eine kräftige, hoffentlich V-förmige Erholung nach der Eindämmung der Epidemie schaffen. Es wird einen enormen Unterschied ausmachen, dass bereits äußerst stützende geldpolitische und fiskalische Maßnahmen umgesetzt sind, wenn die Gesundheitskrise abklingt.
Welche Risiken bestehen?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Alle Anlagen sind mit Risiken erbunden, einschließlich des potenziellen Verlusts des Anlagekapitals. Die Anleihenkurse entwickeln sich im Allgemeinen in die den Zinsen entgegengesetzte Richtung. Wenn sich also die Anleihenkurse in einem Investmentportfolio an steigende Zinsen anpassen, kann der Wert des Portfolios sinken. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen sowie wirtschaftliche Unsicherheit und politische Veränderungen. Anlagen im Ausland sind mit besonderen Risiken verbunden, z. B. Währungsschwankungen, wirtschaftlicher Instabilität und politischen Entwicklungen. Bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken sogar noch höher. Bei aktiv verwalteten Strategien könnten Verluste entstehen, wenn sich das Urteil des Anlageverwalters in Bezug auf Märkte, Zinssätze oder die Attraktivität, relativen Werte, Liquidität oder potenzielle Wertsteigerung bestimmter für ein Portfolio getätigter Anlagen als unzutreffend herausstellt. Es kann nicht garantiert werden, dass mit den Anlagetechniken oder Entscheidungen eines Anlageverwalters das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
