AUTOREN

Nicholas Hardingham, CFA
Portfolio Manager, Franklin Templeton Fixed Income

Stephanie Ouwendijk, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Robert Nelson, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Joanna Woods, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Sterling Horne, Ph.D
Research Analyst,
Franklin Templeton Fixed Income

Carlos Ortiz
Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Jamie Altmann
Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Samantha Higgins
Analyst,
Franklin Templeton Fixed Income
Vorschau
Am 3. April überraschte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) den Markt mit der Bekanntgabe einer erheblichen Steigerung der geplanten Ölförderung. Die Bekanntgabe fiel mit einer deutlichen Korrektur der Prognosen für das weltweite Wachstum zusammen, nachdem die USA einen Tag zuvor am „Tag der Befreiung“ neue Zölle verkündet hatten. In Kombination führte dies zu einem Rückgang des Brent-Rohölpreises von 75 USD auf 60 USD pro Barrel. Über denselben Zeitraum weiteten sich die Spreads der Schwellenländer deutlich aus. Schwellenländer gelten seit langem als Anlageklasse, die stark von Rohstoffen abhängt. In Anbetracht der Bedeutung der rohstoffproduzierenden Schwellenländer ist unsere intuitive Erwartung, dass sowohl die Spreads von Staatsanleihen als auch die Währungen der Schwellenländer auf die Preisentwicklung ihrer wichtigsten Exportgüter reagieren. In bestimmten Fällen ist eine ähnliche Dynamik für die importierenden Länder denkbar. Da sich jedoch die Zusammensetzung der wichtigsten Schwellenländeranleihemärkte im Laufe der Zeit verändert hat (siehe Abbildung 1), stellt sich die Frage, ob diese Abhängigkeit kleiner geworden oder sogar ganz verschwunden ist.
In diesem Artikel untersuchen wir die wichtigsten Treiber der Rohstoffpreise und bewerten ihre weitere Relevanz als Einflussfaktoren für Schwellenländeranleihen und Schwellenländerwährungen. Dabei konzentrieren wir uns auf drei Rohstoffe: Öl, Kupfer und Gold, die für die Schwellenländer den höchsten nominellen Handelswert (in USD) haben. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Öl den größten Einfluss auf die Spreads hat. Wie stark dieser Einfluss ist, variiert jedoch von Land zu Land. Der Einfluss von Kupfer und Gold ist weitaus weniger eindeutig.
Erkenntnisse für Anleger in Schwellenländeranleihen
Unsere Analyse zeigt, dass es einen entscheidenden Rohstoff gibt, der weiterhin Auswirkungen auf Schwellenländeranleihen hat, nämlich Öl. Rohöl bleibt der dominierende Faktor für die Spreads der Schwellenländer, während Kupfer und Gold trotz ihrer Bedeutung für den Handel der Schwellenländer überraschend wenig Einfluss haben. Nach unserer Auffassung beeinflussen die strukturellen Merkmale der verschiedenen Rohstoffsektoren das Ausmaß, in dem sie die Entwicklung der Schwellenländeranleihen beeinflussen. In den wichtigen ölproduzierenden Ländern macht der Ölsektor tendenziell einen größeren Anteil an der Wirtschaftsleistung aus und die staatliche Beteiligung ist hoch, was die Verbindung zwischen dem Ölpreis und der Kreditwürdigkeit des Staates verstärkt.
Aufgrund der Heterogenität der Anlageklasse der Schwellenländer ist es unserer Ansicht nach weiterhin wichtig, die Länder separat zu analysieren. Insgesamt lässt sich feststellen, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Ölpreis und den Credit Spreads der Ölexporteure besteht, während die Importeure weniger sensibel reagieren. Darüber hinaus sind Länder mit einem höheren Anteil der Ölexporte am BIP und Länder mit geringerer Kreditwürdigkeit am stärksten von Ölpreisschocks betroffen. Die Währungsrenditen werden im Allgemeinen nicht von Veränderungen der zugrunde liegenden Rohstoffpreise beeinflusst. Beim CLP ist allerdings eine signifikante Korrelation zum Kupferpreis erkennbar.
Unter dem Strich kommen wir zu dem Schluss, dass Anleger die Fundamentaldaten der ölexportierenden Länder sowie ihr gesamtes Engagement in Staatsanleihen dieser Länder genau im Auge behalten sollten, da ein Rückgang der Energiepreise wahrscheinlich Auswirkungen auf die Wertentwicklung dieser Anlagen haben wird.
WELCHE RISIKEN BESTEHEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Anlagekapitals.
Rohstoffbezogene Anlagen unterliegen zusätzlichen Risiken wie der Volatilität von Rohstoffindizes, Anlegerspekulation, zins- und wetterbezogenen Risiken sowie nachteiligen steuerlichen und regulatorischen Entwicklungen.
Festverzinsliche Wertpapiere sind mit Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie mit dem Risiko eines möglichen Verlusts des Anlagebetrags verbunden. Wenn die Zinssätze steigen, fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren.
Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer. Anlagen in Unternehmen eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Region können einer größeren Volatilität unterliegen als Anlagen, die geografisch breiter gestreut sind.
Der Einfluss der Regierung auf die Wirtschaft ist noch immer hoch, und daher spielen bei Investitionen in China Regulierungsrisiken im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine größere Rolle.
Die Allokation von Anlagen in verschiedenen Strategien, Anlageklassen und Investments kann sich als nicht vorteilhaft erweisen und mitunter nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.
Staatliche Schuldtitel sind mit diversen zusätzlichen Risiken verbunden, die zu den mit Schuldtiteln und ausländischen Wertpapieren im Allgemeinen verbundenen Risiken hinzukommen. Zu diesen zusätzlichen Risiken gehört unter anderem, dass ein staatlicher Emittent nicht willens oder nicht in der Lage sein könnte, Zins- und Tilgungszahlungen für seine Staatsschulden zu leisten.
WF: 5540082
