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Vorschau

Am 3. April überraschte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) den Markt mit der Bekanntgabe einer erheblichen Steigerung der geplanten Ölförderung. Die Bekanntgabe fiel mit einer deutlichen Korrektur der Prognosen für das weltweite Wachstum zusammen, nachdem die USA einen Tag zuvor am „Tag der Befreiung“ neue Zölle verkündet hatten. In Kombination führte dies zu einem Rückgang des Brent-Rohölpreises von 75 USD auf 60 USD pro Barrel. Über denselben Zeitraum weiteten sich die Spreads der Schwellenländer deutlich aus. Schwellenländer gelten seit langem als Anlageklasse, die stark von Rohstoffen abhängt. In Anbetracht der Bedeutung der rohstoffproduzierenden Schwellenländer ist unsere intuitive Erwartung, dass sowohl die Spreads von Staatsanleihen als auch die Währungen der Schwellenländer auf die Preisentwicklung ihrer wichtigsten Exportgüter reagieren. In bestimmten Fällen ist eine ähnliche Dynamik für die importierenden Länder denkbar. Da sich jedoch die Zusammensetzung der wichtigsten Schwellenländeranleihemärkte im Laufe der Zeit verändert hat (siehe Abbildung 1), stellt sich die Frage, ob diese Abhängigkeit kleiner geworden oder sogar ganz verschwunden ist.

In diesem Artikel untersuchen wir die wichtigsten Treiber der Rohstoffpreise und bewerten ihre weitere Relevanz als Einflussfaktoren für Schwellenländeranleihen und Schwellenländerwährungen. Dabei konzentrieren wir uns auf drei Rohstoffe: Öl, Kupfer und Gold, die für die Schwellenländer den höchsten nominellen Handelswert (in USD) haben. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Öl den größten Einfluss auf die Spreads hat. Wie stark dieser Einfluss ist, variiert jedoch von Land zu Land. Der Einfluss von Kupfer und Gold ist weitaus weniger eindeutig.

Erkenntnisse für Anleger in Schwellenländeranleihen

Unsere Analyse zeigt, dass es einen entscheidenden Rohstoff gibt, der weiterhin Auswirkungen auf Schwellenländeranleihen hat, nämlich Öl. Rohöl bleibt der dominierende Faktor für die Spreads der Schwellenländer, während Kupfer und Gold trotz ihrer Bedeutung für den Handel der Schwellenländer überraschend wenig Einfluss haben. Nach unserer Auffassung beeinflussen die strukturellen Merkmale der verschiedenen Rohstoffsektoren das Ausmaß, in dem sie die Entwicklung der Schwellenländeranleihen beeinflussen. In den wichtigen ölproduzierenden Ländern macht der Ölsektor tendenziell einen größeren Anteil an der Wirtschaftsleistung aus und die staatliche Beteiligung ist hoch, was die Verbindung zwischen dem Ölpreis und der Kreditwürdigkeit des Staates verstärkt.

Aufgrund der Heterogenität der Anlageklasse der Schwellenländer ist es unserer Ansicht nach weiterhin wichtig, die Länder separat zu analysieren. Insgesamt lässt sich feststellen, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Ölpreis und den Credit Spreads der Ölexporteure besteht, während die Importeure weniger sensibel reagieren. Darüber hinaus sind Länder mit einem höheren Anteil der Ölexporte am BIP und Länder mit geringerer Kreditwürdigkeit am stärksten von Ölpreisschocks betroffen. Die Währungsrenditen werden im Allgemeinen nicht von Veränderungen der zugrunde liegenden Rohstoffpreise beeinflusst. Beim CLP ist allerdings eine signifikante Korrelation zum Kupferpreis erkennbar.

Unter dem Strich kommen wir zu dem Schluss, dass Anleger die Fundamentaldaten der ölexportierenden Länder sowie ihr gesamtes Engagement in Staatsanleihen dieser Länder genau im Auge behalten sollten, da ein Rückgang der Energiepreise wahrscheinlich Auswirkungen auf die Wertentwicklung dieser Anlagen haben wird.



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