AUTOREN

Nicholas Hardingham, CFA
Portfolio Manager, Franklin Templeton Fixed Income

Stephanie Ouwendijk, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Robert Nelson, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Joanna Woods, CFA
Portfolio Manager, Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Sterling Horne, Ph.D
Research Analyst,
Franklin Templeton Fixed Income

Carlos Ortiz
Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Jamie Altmann
Research Analyst, Franklin Templeton Fixed Income

Samantha Higgins
Analyst,
Franklin Templeton Fixed Income
Vorschau
In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss Kryptowährungen (Krypto) und die Blockchain-Technologie auf Schwellenländer haben könnten und in einigen Fällen bereits haben. Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie werden weltweit immer häufiger eingesetzt, insbesondere in Schwellenländern mit hoher Inflation, deren Landeswährungen schwankungsanfällig sind. Angesichts des verbesserten Internetzugangs und einer größeren Auswahl an Krypto- und Blockchain-Angeboten könnten sich diese Technologien in den Schwellenländern weiter durchsetzen, da sie Bedürfnisse erfüllen, die die bestehenden Finanzsysteme nicht abdecken können. Wir konzentrieren uns in diesem Beitrag auf drei Kernbereiche, in denen Kryptowährungen für die Schwellenländer von Bedeutung sind:
- Zunächst befassen wir uns mit den Auswirkungen von Kryptowährungen auf den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr.
- Danach betrachten wir Kryptowährungen als Wertanlage und werfen einen Blick auf die damit verbundenen Risiken für die makrofinanzielle Stabilität.
- Abschließend schauen wir uns an, wie Staaten wie El Salvador und Bhutan Kryptowährungen und die Blockchain nutzen.
Wir möchten jedoch kein Urteil über den monetären Wert oder den spekulativen Charakter von Kryptowährungen wie Bitcoin fällen. An dieser Stelle möchten wir außerdem darauf hinweisen, dass es sich hierbei um eine noch in der Entwicklung befindliche Technologie handelt, was bedeutet, dass verwertbare Daten entweder nur begrenzt verfügbar sind oder ihre Richtigkeit fraglich ist. Daher ist die Evidenz in diesem Stadium größtenteils anekdotisch.
Unser Fazit
Das Blockchain- und Krypto-Ökosystem beruht nach wie vor auf einer noch neuen Technologie, die nur begrenzt eingesetzt wird. Allerdings gewinnt diese Technologie schnell an Bedeutung, insbesondere in Entwicklungsländern, die einen Technologieschritt überspringen. Für ihre zunehmende Beliebtheit gibt es zahlreiche Gründe – vor allem aber bedient sie eine Nachfrage, mit deren Deckung die herkömmlichen Fiatwährungen und Finanzsysteme Schwierigkeiten haben, sei es im Bereich Transaktionen oder hinsichtlich der Wertaufbewahrung. Mit der Verbreitung dieser Technologie steigt jedoch das Risiko einer Instabilität auf Makroebene, und zwar nicht nur wegen mangelnder Sichtbarkeit, sondern auch aufgrund der unzureichenden Kontrolle der Behörden über diese neue Technologie. Allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten, das zunehmende Risiko zu mindern. Dazu gehört vor allem eine bessere Regulierung, aber auch die Stärkung externer Puffer und eine glaubwürdige Wirtschaftspolitik. Für die öffentliche Hand ergeben sich aus dieser Technologie nicht nur Risiken, sondern auch Chancen – wenn auch eher spekulativer Natur –, vom Bitcoin-Mining bis zu CBDCs.
Aus Anlagesicht gibt es mehrere wichtige Erkenntnisse, insbesondere im Zusammenhang mit Schwachstellen bei den Daten. Es wird erforderlich sein, die Daten mit größerer Skepsis zu betrachten, und es werden alternative Datenquellen benötigt, um die bestehenden Quellen zu ergänzen. Analysen zeigen, dass die Verbreitung von Kryptowährungen und Stablecoins insbesondere in Brasilien, Argentinien, Äthiopien und Nigeria zunimmt, sodass unter anderem diese Länder bei der Interpretation ihrer Makrodaten noch genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Dieser Beitrag hat außerdem gezeigt, dass angesichts der gestiegenen Risiken größere Wachsamkeit geboten ist, um eine Kapitalflucht zu erkennen.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich.
Bei Anlagen in Blockchains und Kryptowährungen bestehen verschiedene Risiken. Hierzu gehören die Unfähigkeit, Anwendungen für Digital Assets zu entwickeln oder Nutzen aus solchen Anwendungen zu ziehen, Diebstahl, Verlust oder Zerstörung von kryptografischen Schlüsseln, die Möglichkeit, dass Technologien für Digital Assets sich niemals ganz durchsetzen werden, Cybersicherheitsrisiken, Konflikte bei Ansprüchen auf geistiges Eigentum sowie widersprüchliche und sich verändernde aufsichtsrechtliche Bestimmungen. Der spekulative Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen, von denen viele extremen Preisschwankungen unterliegen, ist mit einem erheblichen Risiko verbunden. Anleger können den gesamten angelegten Betrag verlieren. Die Blockchain-Technologie ist eine neue und relativ wenig getestete Technologie und wird sich möglicherweise niemals so stark durchsetzen, dass sich daraus identifizierbare Vorteile ergäben. Falls eine Anlage in einer Kryptowährung als Wertpapier eingestuft wird, könnte sie als Verstoß gegen US-Bundeswertpapiergesetze erachtet werden. Der Sekundärmarkt für Kryptowährungen kann begrenzt oder nicht existent sein.
Festverzinsliche Wertpapiere sind mit Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie mit dem Risiko eines möglichen Verlusts des Anlagebetrags verbunden. Wenn die Zinssätze steigen, fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren.
Internationale Anlagen sind mit besonderen Risiken verbunden. Hierzu gehören Währungsschwankungen sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Unsicherheiten, die zu erhöhter Volatilität führen können. Diese Risiken sind in Schwellenländern noch größer. Anlagen in Unternehmen eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Region können einer größeren Volatilität unterliegen als Anlagen, die geografisch breiter gestreut sind.
Der Einfluss der Regierung auf die Wirtschaft ist noch immer hoch, und daher spielen bei Investitionen in China Regulierungsrisiken im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine größere Rolle.
Die Allokation von Anlagen in verschiedenen Strategien, Anlageklassen und Investments kann sich als nicht vorteilhaft erweisen und mitunter nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.
Staatliche Schuldtitel sind mit diversen zusätzlichen Risiken verbunden, die zu den mit Schuldtiteln und ausländischen Wertpapieren im Allgemeinen verbundenen Risiken hinzukommen. Zu diesen zusätzlichen Risiken gehört unter anderem, dass ein staatlicher Emittent nicht willens oder nicht in der Lage sein könnte, Zins- und Tilgungszahlungen für seine Staatsschulden zu leisten.
