Zum Inhalt springen

Drei Themen beschäftigen uns heute:

  1. Handel: Auf die USA entfallen 13 % der weltweiten Importe, vor 20 Jahren waren es noch 20 %. Die Europäische Union (EU) und China machen 20 % aus.1 Der „Tag der Befreiung“ hatte zwar eine dramatische Auswirkung auf die weltweiten Aktienmärkte, doch unseres Erachtens reagieren die größten Handelsnationen am besten darauf, indem sie den Handel untereinander verstärken, und nicht, indem sie einen Streit mit den USA vom Zaun brechen, die eine unorthodoxe Wirtschaftspolitik verfolgen.
  2. Zölle von Präsident Trump: Der pauschale Zoll von 10 % auf US-Importe – mit höheren Zöllen für China (54 %), Vietnam (46 %) und Taiwan (32 %) – ist nicht die ganze Wahrheit. Es gibt Ausnahmen für hochwertige Importgüter, darunter Medikamente, nicht jedoch für Halbleiter aus Taiwan, das im vergangenen Jahr Chips im Wert von 44 Mrd. USD an die USA verkaufte.2 Während für Autoimporte aus allen Ländern Zölle von 25 % gelten sollen, sind alle Augen auf die Verhandlungen mit Mexiko gerichtet. Das Land ist für die USA das wichtigste Herkunftsland für Einfuhren von Autos und Autoteilen und die verhängten Autozölle wurden bis Mai ausgesetzt. Die Märkte dürften volatil bleiben, bis sich eine Einigung auf dem Verhandlungsweg abzeichnet.
  3. Chinesische Banken beschaffen sich Kapital: Vier der größten chinesischen Banken beschaffen sich über das Finanzministerium 520 Mrd. RMB an frischem Kapital, um ihre Kernkapitalquoten zu verbessern, die im Durchschnitt um einen 1 Prozentpunkt steigen werden. Damit wollen sie ihre Kapitalpuffer stärken, damit das Kreditwachstum in „Fokusbereichen“ wie Technologie, grüne Energie, inklusive Kreditvergabe, Altersvorsorge und Digitales anhalten kann. Es wird zu einer Gewinnverwässerung im niedrigen zweistelligen Bereich kommen, aber die Dividenden dürften sicher bleiben.

Ausblick

Eine unserer vier Aktienportfolio-ManagerInnen in Asien besuchte Südkorea, eines der wichtigsten Länder für unsere Portfolios. Entgegen unseren Erwartungen lautete eine zentrale Erkenntnis, dass sich die AnlegerInnen kaum Sorgen über die Zölle machten. Dies könnte einer der Vorteile eines längerfristigen Bottom-Up-Ansatzes sein.

Automobilindustrie

Unseres Erachtens sind die Aussichten für die südkoreanischen Autoexporte derzeit unklar. Das eingetrübte makroökonomische Umfeld hat dazu geführt, dass ein schwächerer Modellzyklus befürchtet wird. Trotzdem zeigten sich die Autohersteller, mit denen unsere Portfoliomanagerin sprach, sehr zuversichtlich, dass sie ihre Gewinnmargen werden halten können. Diese liegen im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Damit übertreffen sie deutlich die Gewinnmargen der Erstausrüster (OEMs) in den westlichen Ländern.

Was die Zeit nach 2025 angeht, so sind die von uns besuchten Unternehmen im Geschäft mit Antriebssystemen oder bei der Montage von Fahrzeugteilen nach wie vor sehr stark und können ihr Geschäft je nach Bedarf auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, solche mit Hybridantrieb und Elektrofahrzeuge ausrichten. So können sie sich an Veränderungen im Betriebsumfeld anpassen und ihre durchschnittlichen Verkaufspreise erhöhen, woraus sich Möglichkeiten für Gewinnwachstum ergeben.

Speicherfertigung

Unsere Portfoliomanagerin traf bei ihrer Reise auch Vertreter führender Speicherchip-Hersteller. Der Wettbewerb zwischen den beiden großen Unternehmen im Segment der Speicher mit hoher Bandbreite (HBM) dauert an. Das eine Unternehmen hinkt dem anderen hinterher, die HBM-Chips der fünften Generation müssen von einem wichtigen Kunden noch abgenommen werden.

Der Nachzügler ist überzeugend bewertet. Das heißt auch, dass positive Entwicklungen zu einem attraktiven Risiko-Rendite-Verhältnis führen werden. Das Unternehmen hat gerade zugesichert, sein Produktportfolio zu verlagern, um die HBM-Umsatzzahlen zu erhöhen. Unsere Portfoliomanagerin ist der Ansicht, dass sich die HBM-Fortschritte des Unternehmens im zweiten Halbjahr möglicherweise besser einschätzen lassen, und sieht bei einem fortgesetzten Engagement in diesem Titel keinen Anlass zur Sorge.

Wir denken daher, dass Südkorea kurzfristig mit einigen Belastungen zu kämpfen haben könnte; die langfristigen Aussichten für die Automobil- und die Halbleiterindustrie stufen wir jedoch nach wie vor als vielversprechend ein. Wir werden jegliche Anzeichen von Stabilität natürlich begrüßen, sind aber auch der Ansicht, dass wir mit unserem Ansatz gut aufgestellt sind und auch in unsicheren Zeiten entspannt bleiben können.

Marktkommentar: Erstes Quartal 2025

Aktien aus Schwellenländern legten im Laufe des ersten Quartals 2025 zu. An den Börsen herrschte ein heftiges Auf und Ab der Anlegerstimmung. Die Sorge über flächendeckende US-Zölle wich einem erleichterten und optimistischen Gefühl, als diese angedrohten Zölle weitgehend ausgesetzt wurden und die Hoffnung auf die Möglichkeit eines stärker zielgerichteten Ansatzes aufkeimte. Trotzdem war eine gewisse Skepsis mit Blick auf die Auswirkungen eines möglichen Handelskriegs auf das Wachstum der Weltwirtschaft zu spüren. Der MSCI EM Index rentierte im Berichtsquartal mit 3,01 %, während der MSCI World Index um 1,69 % nachgab.

Die Aktienmärkte in den asiatischen Schwellenländern entwickelten sich positiv. Chinesische Aktien legten angesichts der anhaltenden Konjunkturmaßnahmen der Regierung zu. Der Fokus des Arbeitsberichts der chinesischen Regierung auf das Thema Technologie wurde als Zeichen der Unterstützung für den Sektor gewertet. Technologieaktien verteuerten sich daraufhin. Darüber hinaus wurden Pläne zur Ankurbelung des Konsums in zahlreichen Sektoren vorgestellt. Diese Pläne enthielten zwar keine quantitativen Informationen, doch nach Ansicht unseres Portfoliomanagers für chinesische Aktien zeigt dies, dass sich die Regierung auf den längerfristigen Konsum der gesamten Bevölkerung, von Jugendlichen bis hin zu älteren Personen, konzentriert.

Indische Aktien erholten sich im März, doch Rückgänge in den ersten beiden Monaten des Jahres ergaben insgesamt ein Minus im ersten Quartal. Die Unternehmensgewinne in Indien und der schwache Konsum hatten die AnlegerInnen zunächst enttäuscht. Die unerwartet guten makroökonomischen Daten, darunter die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt und zur Inflation, hoben jedoch die Stimmung. Auch die Bewertungen schienen attraktiver. Dadurch hat sich das infrage kommende Anlageuniversum für unsere PortfoliomanagerInnen deutlich erweitert. Laut unserem für kleinere Unternehmen zuständigen Portfoliomanager kann er nun Titel in Betracht ziehen, die er vor einem Jahr noch nicht in seine Portfolios aufgenommen hätte, da die Bewertungen zu diesem Zeitpunkt über seinem Komfortniveau lagen.

Südkoreanische Aktien haben durch das wertvollste Unternehmen des Landes Auftrieb erhalten. Der Hersteller von Speicherhalbleitern hat bekräftigt, dass er seinen Shareholder Value dieses Jahr verbessern will. Die südkoreanische Regierung setzt ihr „Value-Up“-Programm weiter um, doch wir rechnen nicht mit raschen Fortschritten bei den Exporten, den Zöllen und der Geopolitik. Taiwanesische Aktien gaben nach, als der landesweit – und international – größte Auftragshersteller von Halbleitern ankündigte, er wolle 100 Mrd. USD in den USA investieren. Diese Investitionspläne weckten bei den AnlegerInnen Sorgen über höhere Kosten für das Unternehmen.

Die Schwellenländer in der Region Europa, Naher Osten und Afrika entwickelten sich positiv. Das Quartal begann mit der Hoffnung auf ein Nachlassen der geopolitischen Spannungen. Ein erstes Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas trat in Kraft, und zwischen Russland und der Ukraine fanden Friedensverhandlungen statt. Diese wurden anschließend verletzt.

Aktien aus Schwellenländern der Region Lateinamerika verzeichneten Kursgewinne. Die Aussetzung der Verhängung von US-Importzöllen auf mexikanische Exporte führte in der Region zu Gewinnen. Zudem herrschte die optimistische Hoffnung, dass die USA verschiedene Ausnahmen in Betracht ziehen könnten. Der mexikanische Wirtschaftsminister geht davon aus, dass die Zahl der Unternehmen, die in die USA exportieren und sich an die US-Vorgaben halten, steigen wird. Dies könnte dazu beitragen, dass eine deutliche Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen Mexiko und den USA vermieden werden kann. Nach Ansicht unseres Aktienportfoliomanagers für Lateinamerika wird Mexiko alles daransetzen, eine Gefährdung der Handelsbeziehungen zu den USA zu verhindern.



Wichtige Hinweise

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um werbliche Informationen allgemeiner Art und nicht um eine vollständige Darstellung bzw. Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, eines Wirtschaftszweiges, eines Wertpapiers oder des/der jeweils aufgeführten Investmentfonds handelt. Franklin Templeton veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. SICAV-Anteile dürfen Gebietsansässigen der Vereinigten Staaten von Amerika weder direkt noch indirekt angeboten oder verkauft werden.

Ihre Anlageentscheidung sollten Sie in jedem Fall auf Grundlage des aktuellen Verkaufsprospektes, der jeweils relevanten „Basisinformationsblatt“ (KID) sowie des gültigen Rechenschaftsberichtes (letzter geprüfter Jahresbericht) und ggf. des anschließenden Halbjahresberichtes treffen. Diese Unterlagen stellen die allein verbindliche Grundlage für Kaufaufträge dar.

Für eine Anlageberatung wenden Sie sich bitte an einen qualifizierten Berater. Gerne nennen wir Ihnen einen Berater in Ihrer Nähe. Die vorgenannten Unterlagen finden Sie auch auf unserer Homepage in Deutschland unter franklintempleton.de/fondsdokumente bzw. in Österreich unter franklintempleton.at/fondsdokumente oder Sie erhalten diese kostenlos bei Franklin Templeton International Services S.à r.l., Niederlassung Deutschland, Postfach 11 18 03, 60053 Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 16, 60325 Frankfurt a. M., Tel. 08 00/0 73 80 01 (Deutschland), 08 00/29 59 11 (Österreich), Fax: +49(0)69/2 72 23-120. 
[email protected]

CFA® und Chartered Financial Analyst® sind Marken des CFA Institute.