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Drei Themen beschäftigen uns heute:

Indien stemmt sich gegen den Sturm höherer Zölle: Die USA haben am 27. August 2025 die Zölle auf Importe aus Indien auf 50 % erhöht. Der MSCI India Index verzeichnet gegenüber seinem Höchststand im zweiten Quartal einen moderaten Rückgang von 5 % und hat damit dem anfänglichen zollbedingten Sturm gut standgehalten. Die Zölle werden voraussichtlich 55 % bis 65 % der indischen Exporte in die USA betreffen, vor allem in den Bereichen Bekleidung, Kfz-Teile und Chemikalien. Ausgenommen sind derzeit hochwertige Exportprodukte wie etwa Elektronik und Pharmazeutika. Unser Basisszenario bleibt, dass die derzeit geltenden Zölle letztendlich gesenkt werden könnten. Zwar haben sich die Verhandlungen verzögert, jedoch konnten viele Länder durch ihre Gespräche mit den USA eine Senkung der Zölle erreichen.

Chinesische Aktien befinden sich auf dem höchsten Stand seit vier Jahren: Die Zuversicht, dass US-Präsident Trump einem Handelsabkommen zwischen den USA und China voraussichtlich zustimmen wird, hat den MSCI China Index auf ein Vierjahreshoch katapultiert. Auch die stabilen Unternehmensgewinne chinesischer Unternehmen mit Binnenmarktfokus haben die Stimmung aufgehellt. Zudem herrscht Einigkeit darüber, dass die Tiefststände des Marktes im Jahr 2024 trotz der weiterhin bestehenden Herausforderungen einen übermäßig pessimistischen Ausblick widerspiegeln, da China schließlich über beträchtliche fiskalische und geldpolitischen Ressourcen verfügt.

Die US-Notenbank (Fed) dürfte die Zinsen senken: Der US-Notenbankchef Jerome Powell hat letzten Monat auf dem Jackson Hole Economic Policy Symposium signalisiert, dass der sich abkühlende Arbeitsmarkt schwerer wiegt als der möglicherweise nur vorübergehende Inflationsdruck. Nach seiner Rede gaben die Fed Funds Futures nach und implizierten am 1. September, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed auf ihrer Sitzung am 16. und 17. September zwischen 80 % und 85 % liegt. Unserer Ansicht nach ergeben sich daraus Vorteile für die Schwellenländer, da ein Teil der Unternehmensverbindlichkeiten auf US-Dollar lautet.

Ausblick

Unser Analyst für den Industriesektor hat kürzlich eine Besichtigungstour durch den chinesischen Maschinensektor unternommen.
Vor dem Hintergrund der sich hinziehenden Zollverhandlungen zwischen den USA und China und der anhaltenden Unsicherheit lieferte diese Reise einige Erkenntnisse darüber, wie sich die Unternehmen in einem unsicheren Umfeld behaupten.

Heimischer Absatzmarkt: China für China

Eine Station der Reise war Taicang, ein Industriezentrum in China, wo Vertreter der Lokalregierung einen Überblick über die Wirtschaftsstruktur der Stadt präsentierten. Taicang ist Sitz verschiedener Industriezweige, darunter Kfz-Teile, Biomedizin und High-End-Ausrüstung. Die Region profitiert außerdem von einer gut ausgebauten Infrastruktur, die für neu entstehende Industriezweige ausgelegt ist.

Ein Besuch bei einem großen chinesischen Baumaschinenhersteller machte deutlich, wie wichtig der heimische Markt weiterhin ist.
Die lokale Nachfrage nach Baumaschinen erholt sich weiter, und es wird erwartet, dass die Rentabilität von Unternehmen mit Binnenmarktfokus durch die Konzentration auf Großprojekte zunehmen wird. Interessanterweise haben mehrere multinationale Unternehmen offengelegt, dass ihre chinesischen Betriebsstätten zu den profitabelsten zählen.

B2B-Markt: China für den Rest der Welt

Einige Unternehmen fahren ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA zurück, und die strategische Neuausrichtung auf eine Expansion in andere internationale Märkte wird immer deutlicher. Ein chinesischer Hersteller von Schwerlastmaschinen verzeichnet eine starke Nachfrage in Asien und Afrika, wobei die Nachfrage in Afrika vor allem durch Goldminen angekurbelt wird. Das Unternehmen investiert in eine stärkere globale Händler- und Vertriebsinfrastruktur, um dieses Wachstum zu unterstützen.

Bei einem Automobilzulieferer bedeutet die Strategie „China für den Rest der Welt“, im Inland entwickeltes Know-how und entsprechende Technologie zur Verwendung in globalen Produktlinien zu exportieren. Das Unternehmen führt seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte in China durch und profitiert dabei von niedrigeren Energiekosten und einer umfassenden lokalen Lieferkette.

Ein anderes Industrieunternehmen verfolgt eine ergänzende Strategie: Es nutzt sein globales Netzwerk, um chinesische Kunden bei ihrer internationalen Expansion zu unterstützen. Das Unternehmen bietet unter anderem Unterstützung bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Produktstrategie, was das Nutzenversprechen an die chinesische Kundschaft verbessert.

Wir setzen in diesen unsicheren Zeiten auf den Ansatz, die Investmentlandschaft in den Schwellenländern aus einer Bottom-up-Perspektive zu betrachten. Wir sind überzeugt, dass sich die Unternehmen weiterentwickeln, um den Veränderungen in ihrem Geschäftsumfeld gerecht zu werden, und wir glauben, dass es im Anlageuniversum noch immer zahlreiche Unternehmen mit langfristiger Ertragskraft gibt.

Marktkommentar: August 2025

Aktien aus Schwellenländern legten im August 2025 zu. Während sich der Fokus im Handel auf sektorale Zölle verlagerte, legten die globalen Aktienmärkte infolge des Optimismus hinsichtlich einer Zinssenkung durch die US-Notenbank zu. Der MSCI EM Index verzeichnete im Berichtsmonat eine Rendite von 1,47 %, während der MSCI World Index mit 2,64 % rentierte.

Die Aktienmärkte in den asiatischen Schwellenländern entwickelten sich positiv: Die Benchmark-Indizes der meisten Länder legten zu. In China profitierten mehrere Branchen von den Maßnahmen der Regierung. So stiegen die Aktienkurse von Lebensmittellieferdiensten, nachdem diese sich verpflichtet hatten, Preiskämpfe einzustellen und übermäßigen Wettbewerb einzudämmen. Der Preiswettbewerb beeinträchtigte jedoch ihre Quartalsergebnisse, was die Kursgewinne wieder zunichte machte. Dank der Bemühungen Chinas um eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit verzeichneten chinesische Halbleiterunternehmen einen Anstieg des Kursniveaus. Für Optimismus sorgten zudem der Aufschub höherer US-Zölle gegenüber China bis Mitte November sowie die Einführung von Zinssubventionen für Kredite zur Ankurbelung des Konsums. Mehrere große Halbleiterunternehmen in Taiwan und Südkorea profitierten von einer 100-prozentigen Befreiung von den US-Einfuhrzöllen, die unter der Bedingung von Investitionen in den USA gewährt wurde. Im Zuge des Abverkaufs von Technologieaktien in den USA gerieten sie dann allerdings unter Druck.

Indische Aktien mussten sich gegen den zollbedingten Sturm stemmen, doch die nachlassende Inflation und Pläne zur Senkung der Steuern auf Waren und Dienstleistungen trugen dazu bei, einige Kursverluste auszugleichen. 

In den Schwellenländern der Region Europa, Naher Osten und Afrika verbuchten die Aktienmärkte Gewinne und folgten damit dem Beispiel der globalen Aktienmärkte. Das starke Vertrauen der Anleger, Wirtschaftsreformen und gute Unternehmensgewinne haben die Aktienkurse in Ägypten beflügelt. Die Ölpreisschwankungen belasteten jedoch die energieintensiven Aktienmärkte Kuwaits und Saudi-Arabiens und trübten die Anlegerstimmung in diesen Ländern. Auch die unterschiedlichen Unternehmensergebnisse in den verschiedenen Sektoren sorgten für ein gemischtes Bild in der Region.

Aktien aus Schwellenländern der Region Lateinamerika erholten sich und verzeichneten Gewinne. Marktfreundliche politische Entwicklungen und Erwartungen hinsichtlich Strukturreformen in der Region stärkten das Anlegervertrauen während des Berichtszeitraums. Brasilianische Aktien ließen sich von den Schwierigkeiten bei den Zollverhandlungen mit den USA nicht beeindrucken. Brasilien hat ein Programm zur Unterstützung von Exporteuren angekündigt, die von den US-Zöllen betroffen sind, und will ihnen unter anderem Kredite zur Verfügung stellen. Mexiko hat seinen Leitzins gesenkt und damit den niedrigsten Stand seit Mitte 2022 erreicht.



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