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Drei Themen beschäftigen uns heute:

Goldene Woche in China: China feiert vom 1. bis zum 8. Oktober eine verlängerte achttägige Goldene Woche, in der die meisten Büros und Fabriken geschlossen sind. Die Goldene Woche ist traditionell eine Zeit, in der Reisen unternommen werden und die Konsumausgaben steigen. Ein führendes chinesisches Online-Reisebüro meldete kürzlich einen Anstieg der Buchungen für Inlandsreisen um 45 % gegenüber dem Vorjahr.1 Die Regionalregierungen haben Verkaufsförderungsmaßnahmen getroffen, um die VerbraucherInnen zu höheren Ausgaben für Veranstaltungen und Waren zu ermutigen. Dies und der nahende Singles’ Day im November stimmen optimistisch, dass sich die chinesischen Konsumausgaben nach einem schwachen Jahr 2024 allmählich erholen könnten.

Zölle gegenüber Indien: US-Präsident Trump hat kürzlich einen Zollsatz von 100 % auf Arzneimittelimporte von Unternehmen angekündigt, die keine Produktionsstätten in den USA haben oder keine Pläne zur Aufnahme der Produktion in den USA verfolgen. Angesichts der Tatsache, dass die USA der weltweit größte Arzneimittelmarkt sind und ein Drittel der indischen Arzneimittel in die USA exportiert wird, löste dies anfänglich Sorgen über die Auswirkungen für Indien aus.2 Das wahrgenommene Risiko sank jedoch, als die Trump-Regierung klarstellte, dass Generika von der Regelung ausgenommen seien. Der Großteil der pharmazeutischen Exporte Indiens in die USA besteht aus Generika.

Rally zum Jahresausklang: In der Vergangenheit war der September mit einer Rendite von -1,0 % in den letzten zehn Jahren einer der schwächsten Monate für globale Aktien.3 Im September 2025 widersetzte sich der Markt jedoch dem Trend. Der MSCI All Country World Index stieg um 3,7 %, wobei die Schwellenländer mit einer Rendite von 7,2 % die Nase vorn hatten.4 Die entscheidende Frage für AnlegerInnen lautet nun, ob sich dieser Optimismus auch im vierten Quartal fortsetzen wird. Die „Fear of missing out“ oder FOMO (die Angst, etwas zu verpassen) ist nach wie vor präsent, weshalb wir glauben, dass weitere Mittelzuflüsse die Aktienmärkte stützen könnten. Aktien aus Schwellenländern und internationale Aktien dürften weitere Kursgewinne verzeichnen, wenn der US-Dollar schwach bleibt, da sie im Vergleich zu den USA mit einem Bewertungsabschlag gehandelt werden.

Ausblick

Anders als die meisten anderen Aktienmärkte zeigten sich brasilianische Aktien unbeeindruckt von den Drohungen der USA, höhere Zölle zu erheben. Nach seinen Erwartungen gefragt, erklärte unser Aktienportfoliomanager für Lateinamerika, dass Brasilien seiner Meinung nach an einem Wendepunkt steht. Die für Brasilien prognostizierte Inflationsrate für 2025 sei endlich auf dem Weg nach unten. Daher werden Zinssenkungen nun bereits für Dezember 2025 oder Anfang 2026 erwartet. Gleichzeitig haben die in Brasilien ansässigen AnalystInnen des Teams bei ihren Besprechungen mit Unternehmen und bei Konferenzen einige positive Erkenntnisse gewonnen.

Energie: Verkäufe zu höheren Preisen

Ein Mitglied unseres Teams von Research-AnalystInnen nahm an einer Konferenz in São Paulo teil, auf der ausführlich über den Versorgungssektor gesprochen wurde. Im Mittelpunkt standen die Themen Abregelung und Energiepreise.

Die Unternehmen gehen mittelfristig von einer weiterhin starken Abregelung aus. Obwohl sie nach drei Jahren geringfügig reduziert werden könnte, scheint sie ein Instrument von Dauer zu sein, und die Unternehmen berücksichtigen dies nun bei ihren Investitionen. Auf der Grundlage unserer Gespräche mit Unternehmen der Branche schätzen wir, dass es bei Windprojekten um eine Größenordnung von 10 % und bei der Solarenergie um etwa 15 % bis 20 % geht. Dieser leichte Anstieg der Energiekosten hat zu einer Erhöhung der Energiepreise geführt. 

Unser Analyst stellte ein Energieerzeugungsunternehmen als Anlagemöglichkeit heraus, da das Unternehmen über eine beträchtliche Menge an nicht vertraglich gebundener Energie verfügt. Diese Energie kann in Zukunft zu höheren Preisen verkauft werden – ein positives Signal für uns.

Logistik: Bestmögliche Alternativen

Ein Logistikunternehmen erklärte uns bei einem Treffen, dass es aufgrund verfügbarer Alternativen am Markt keine Preiserhöhungen plane. Das Unternehmen sagte, es werde sich stattdessen auf Effizienzsteigerungen konzentrieren, damit es weniger unter Druck stehe, die Preise zu erhöhen. Erste Erfolge dieser Strategie sind bereits erkennbar: Allein im zweiten Quartal 2025 verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um 6 %. Als Hauptgrund dafür wird die kontinuierliche Kontrolle der Gesamtkostendynamik angesehen. Die seit 2023 erreichten Effizienzsteigerungen sollen der Kapazität eines kompletten Hafenterminals entsprechen.

Kurz gesagt: Das Unternehmen ist bestrebt, die Kapazitätsauslastung mithilfe angemessener Preise zu optimieren. Zu diesem Zweck setzt es unter anderem auf die gleichzeitige Abwicklung verschiedener Arten von Erntegut, die Erhöhung der Anzahl von Autozügen und die Ausweitung des teilautonomen Zugbetriebs.

Um Unternehmen zu identifizieren, die von den beschriebenen Triebkräften profitieren werden, ist unseres Erachtens ein Bottom-up-Ansatz entscheidend. Wir orientieren uns an den Fundamentaldaten und investieren unseren Anlageüberzeugungen entsprechend in strukturell wettbewerbsfähige und gut aufgestellte Unternehmen. Auch unsere Präsenz vor Ort und unsere Erfahrung helfen uns, Anlagechancen zu erkennen, aus denen wir ein gut diversifiziertes Portfolio mit geringer direktionaler Verzerrung aufbauen können.

Marktkommentar: Drittes Quartal 2025

Aktien aus Schwellenländern legten im dritten Quartal 2025 zu. Die US-Notenbank hat im September nach einer langen Pause ihren Lockerungszyklus wieder aufgenommen und zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr angekündigt. Diese gemäßigte Haltung hat zu einer Verbesserung der Stimmung unter den AnlegerInnen geführt und Hoffnungen auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum geweckt. Der MSCI EM Index rentierte im Berichtsquartal mit 10,95 %, während der MSCI World Index um 7,36 % zulegte.5 

Schwellenländeraktien aus Asien entwickelten sich positiv und die Benchmarks der meisten Länder stiegen. In China nahm eine Rally im Technologiesektor ihren Lauf, als Technologieunternehmen über die Einführung von Produkten mit künstlicher Intelligenz (KI) berichteten und damit das Vertrauen in die Unternehmensausgaben für KI förderten. Den chinesischen Halbleiterunternehmen kam das Vorhaben der Regierung zugute, die heimische Halbleiterindustrie zu stärken. Die Aktienmärkte in Südkorea und Taiwan profitierten von der positiven Stimmung rund um KI. Der südkoreanische Markt konnte seine Aufwärtsdynamik fortsetzen, nachdem die Regierung bestätigt hatte, die Besteuerungsgrenze für Kapitalerträge aus Aktien nicht zu senken.

Indische Aktien entwickelten sich im Berichtszeitraum negativ und stellten somit eine Ausnahme dar. Die Aktien aus dem Bereich Informationstechnologie litten unter einer erheblichen Erhöhung der Gebühren für H-1B-Nichteinwanderungsvisa für die USA. Dies dürfte die Geschäftstätigkeit indischer IT-Unternehmen in den USA erschweren. Die Überarbeitung der Steuerstruktur für Waren und Dienstleistungen durch die Regierung führte jedoch zu einer breit angelegten Aufwärtsbewegung, die einige Schwächen kompensierte.

Schwellenländeraktien der Region Europa, Naher Osten und Afrika verbuchten trotz der dortigen Spannungen Gewinne. Die Geopolitik war für die Region ein wichtiger Faktor: Unter dem Einfluss der anhaltenden Sorgen über die Lage im Gazastreifen, in Israel und im Iran stieg die Prämie, die für das politische Risiko der Region gefordert wurde. Auch die schwächere Ölpreisentwicklung bremste die Gewinne. Die Senkung der Zinssätze in den USA hob jedoch insgesamt das Kursniveau in der Region. Titel aus Saudi-Arabien legten aufgrund von Plänen zur Lockerung der Vorschriften für ausländische Beteiligungen in dem Königreich zu.

Schwellenländeraktien der Region Lateinamerika verzeichneten Kursgewinne. Die brasilianische Zentralbank entschied sich dafür, die Zinssätze unverändert zu lassen. Allerdings schloss sie eine Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus nicht aus, falls dies geboten sein sollte. Der Leitzins befindet sich derzeit mit 15 % auf dem höchsten Stand seit fast zwanzig Jahren. Anders sieht die Situation in Mexiko aus: Die dortige Zentralbank senkte die Zinsen bei ihrer jüngsten Sitzung das zehnte Mal in Folge auf nun 7,5 %.



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