AUTOREN

Michael J. Bazdarich, PhD
Die vom US Bureau of Labor Statistics veröffentlichten Daten zeigen einen Anstieg des US-Verbraucherpreisindex für März um 0,4 % (annualisierter Anstieg 4,6 %). Der stärker beachtete Kern-VPI stieg ebenfalls um 0,4 % bzw. annualisiert um etwas geringere 4,6 %. Innerhalb des Gesamtindex stiegen die Energiepreise deutlich um 1,1% (nicht annualisiert), während die Lebensmittelpreise unverändert blieben, nachdem sie im Februar sehr leicht gesunken waren.
Im Kernindex waren die Preise für Waren ohne Lebensmittel und Energie um 0,2 % leicht zurückgegangen und erreichten nach dem Anstieg im Januar und Februar wieder ihr übliches Niveau. Die niedrigeren Warenpreise wurden allerdings durch eine stärkere Preissteigerung bei Dienstleistungen ausgeglichen. Die Preise für Wohnraum stiegen um 0,5 % und setzten damit die Entwicklung der vergangenen zehn Monate fort, während die Preise für sonstige Dienstleistungen im März stärker stiegen als im Februar.
Wohnen bleibt ein schwieriges Thema. Vor einem Jahr meinte Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank Fed, die Marktpreise für Wohnimmobilien und Mieten seien seit Mitte 2022 rückläufig, aber die Preise für Wohnraum in den staatlichen Indizes spiegelten diese Entwicklung nicht vollständig wider. Wir gingen von einem deutlichen Rückgang der „gemeldeten“ Kosten für Wohnraum aus. Dies war jedoch nicht der Fall. In den vergangenen zehn Monaten blieb die Preissteigerung bei Wohnraum hartnäckig bei 5–6 % (annualisiert).
Die Preise für sonstige Dienstleistungen, Kranken- und Kfz-Versicherungen stiegen im März recht deutlich, ebenso Kfz-Wartungskosten. Diese Entwicklung gleicht Preissenkungen bei Dienstleistungen wie Autovermietung, Flugtickets, Sportveranstaltungen sowie Bildung und Kommunikation aus.
Abbildung 1: US-Kerninflation ohne Wohnkosten, Verbraucherpreisindex (VPI) und Preisindex für privaten Konsum (PCE)

Quelle: Bureau of Labor Statistics, Bureau of Economic Analysis, Western Asset. Stand: 31. März 2024.
In den sieben Monaten zwischen Juni und Dezember 2023 war die Inflation sehr niedrig, stieg aber in den vergangenen drei Monaten wieder an. In Anbetracht der Äußerungen von Jerome Powell zur Inflation der Wohnkosten haben wir die Kerninflation ohne Wohnkosten, Lebensmittel und Energie verfolgt. Laut VPI beträgt die annualisierte Inflationsrate über die vergangenen zehn Monate 2,0 %. Laut PCE-Index betrug die Inflation in den neun Monaten bis Februar 2024 nur 1,8 %.
Selbst bei der höheren Inflation der letzten drei Monate liegen beide Werte auf oder unter den Zielwerten der Fed. Die Kosten für Wohnraum sind daher ein für die Inflationsdaten entscheidender Faktor. Bilden die offiziellen Inflationsraten von 5–6 % für Wohnraum die tatsächliche Entwicklung ab, oder gilt das eher für die an den Immobilienmärkten angegebenen nahezu unveränderten Preise für Wohnimmobilien und den annualisierten Anstieg der Mieten um 3 %?
Wenn die Kerninflation bei 2,0 % oder niedriger bleiben soll, müssten die Daten in den kommenden Monaten allerdings eher der Entwicklung von Juni bis Dezember 2023 als derjenigen von Januar bis März 2024 entsprechen.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich. Bitte beachten Sie, dass ein Anleger nicht direkt in einen Index investieren kann. Die Renditen nicht verwalteter Indizes enthalten keine Gebühren, Aufwendungen oder Verkaufsgebühren. Die Wertentwicklung der Vergangenheit stellt keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung dar.
Beteiligungspapiere unterliegen Kursschwankungen und sind mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden.
Festverzinsliche Wertpapiere sind mit Zins-, Kredit-, Inflations- und Wiederanlagerisiken sowie mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden. Wenn die Zinssätze steigen, fällt der Wert von festverzinslichen Wertpapieren.
US-Staatsanleihen (Treasuries) sind direkte Schuldverschreibungen, die von der US-Regierung begeben werden und durch ihre uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit abgesichert sind. Die US-Regierung garantiert die Kapital- und Zinszahlungen auf US-Staatsanleihen, wenn die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Im Gegensatz zu US-Staatsanleihen sind Schuldtitel, die von Bundesbehörden und Gebietskörperschaften begeben werden, sowie damit verbundene Anlagen nicht unbedingt durch die uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit der US-Regierung abgesichert. Selbst wenn die US-Regierung die Kapital- und Zinszahlungen auf Wertpapiere garantiert, betrifft diese Garantie keine Verluste, die auf einen Rückgang des Marktwerts dieser Wertpapiere zurückzuführen sind.
