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In diesem Begleitpapier erläutert Zehrid Osmani von Martin Currie seine Gedanken und die Auswirkungen für Anleger nachdem der französische Präsident Macron für alle überraschend vorgezogene Parlamentswahlen angekündigt hat.

Der erste Wahlgang der Parlamentswahlen in Frankreich am Wochenende bestätigt, dass die rechtsextreme Partei Rassemblement National (RN) vorn liegt. Präsident Macron mit seinem gemäßigten Bündnis Ensemble liegt dagegen wie in den Umfragen prognostiziert auf Platz drei.

Der Markt reagiert positiv auf den scheinbar weniger starken Vorsprung des RN, der das Risiko einer absoluten Mehrheit nach dem zweiten Wahlgang am 7. Juli verringert.

Das französische Wahlsystem sieht zwei Wahlgänge vor. Daher ist es aktuell schwierig, ein Ergebnis mit hoher Sicherheit vorherzusagen. Wenn der RN letztlich nur eine schwache Mehrheit erzielt oder die Nationalversammlung geteilt ist, würde die neue Regierung schwach. Wie wir in unserem Bericht letzte Woche erläutert haben, würde eine Phase der Cohabitation, bei der der RN den Premierminister stellen würde, zu politischem Stillstand in Frankreich führen oder zumindest politische Entscheidungen verlangsamen.

Diese Woche wird im Zeichen des Gerangels der politischen Parteien stehen. Macron dürfte nach Allianzen suchen, um eine funktionierende Koalition zu bilden, sollte die Nationalversammlung nach dem zweiten Wahlgang am 7. Juli gespalten sein. In dieser Phase könnte Macrons Partei in einer machiavellistischen Strategie versuchen, die Entscheidung für vorgezogene Neuwahlen von einem unkalkulierbaren Risiko in einen kalkulierten Appell an die französischen Wähler für mehr Unterstützung und politische Einheit umzumünzen, und sie aufzurufen, solidarisch gegen extremistische Parteien zu stimmen.

Wir gehen nicht davon aus, dass Frankreich in einem der möglichen Szenarien von seinen Budgetverpflichtungen gegenüber der Europäischen Union (EU) abrücken wird. Daher bekräftigen wir, dass die Angst der Marktteilnehmer vor einer unorthodoxen Politik und fiskalischen Expansion übertrieben ist. Wir sind der Meinung, dass so eine Kaufgelegenheit bei französischen Aktien entsteht, weil es angesichts der erhöhten politischen Unsicherheit in einem der wichtigsten EU-Mitgliedsstaaten zu massiven Verkäufen kommt.

Sektoren, die besonders kräftige Verluste hinnehmen mussten, allen voran Banken, Versorger und Infrastrukturaktien, die normalerweise besonders empfindlich auf die Spreads von Staatsanleihen reagieren, werden sich wahrscheinlich eher erholen. Gleichzeitig sollten Anleger beachten, dass die französischen Unternehmen im CAC 40 Index1 allgemein große Multis sind und daher einen erheblichen Teil ihres Umsatzes außerhalb von Frankreich und sogar außerhalb von Europa erwirtschaften. Das unterstreicht, dass der Ausverkauf auf dem Rücken des Risikos französischer Staatsanleihen möglicherweise Kaufgelegenheiten bei Titeln beschert, die zwar am französischen Markt notiert sind, deren Geschäftstätigkeit aber nicht speziell auf Frankreich ausgerichtet ist.

Die französischen Parlamentswahlen werfen letztendlich ein weiteres Schlaglicht auf die potenziellen politischen Risiken, die im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2027 berücksichtigt werden sollten, sofern der RN von den Wählern weiterhin kräftig unterstützt wird und es bis dahin keinen charismatischen Kandidaten gibt, der den Stab von Macron übernehmen könnte.



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