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Wahlausgang: Die Ergebnisse der US-Wahlen des Jahres 2024 liegen nun vor. Das Urteil ist eindeutig: ein überwältigender Sieg der Republikaner. Donald Trump wird der nächste US-Präsident. Überdies haben die Republikaner die Mehrheit im Senat erobert. Im Repräsentantenhaus ist das Rennen hingegen noch offen. Doch angesichts der Gesamtresultate vom Dienstag spricht einiges dafür, dass die Republikanische Partei eine hauchdünne Mehrheit in der Abgeordnetenkammer erringen könnte. So wirkt sich der Wahlausgang auf die Finanzmärkte aus.

Marktreaktion: In der starken Marktreaktion kommen sowohl die Beseitigung potenzieller Unsicherheiten wie auch die Erwartung zum Ausdruck, dass sich die US-Politik grundlegend ändern wird.

  • Vor Handelsbeginn am US-Aktienmarkt zogen US-Aktien-Futures angeführt vom breiteren Russell 2000 Index und getrieben durch umfangreiche Umschichtungen in Mid Caps 2%–4% an. An den asiatischen und europäischen Aktienmärkten fiel die Reaktion uneinheitlich aus.
  • Während es an den US-Anleihenmärkten zu einer massiven Verkaufswelle kam. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries zogen in Anbetracht der Wahlnachrichten auf 4,47% und somit um beinahe 20 Basispunkte an.
  • Der US-Dollar wertete gegenüber dem Yen und dem Euro um rund 2% auf. Kryptowährungen legten stark zu – um 7%–9%. Die Ölpreise gaben etwa 1% nach.

Marktausblick: Ausgehend von dem wahrscheinlichen Szenario, dass die Republikaner die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses gewinnen werden, dürften die Marktbewegungen in den nächsten Tagen und Wochen anhalten, da mit einem durch Steuersenkungen hervorgerufenen Wachstumsschub, höheren Haushaltsdefiziten und einer stärkeren Deregulierung gerechnet wird.

  • Die steigenden Wachstumserwartungen dürften die Unternehmensgewinne beflügeln, denen auch niedrigere gesetzliche und effektive Körperschaftssteuersätze zugutekommen dürften (Trump hat sich für eine Senkung der Unternehmenssteuern von 21% auf 15% ausgesprochen).
  • Der Wachstumsoptimismus der Unternehmen und weniger regulatorische Auflagen dürften für höhere Investitionsausgaben der Unternehmen sorgen.
  • Hauptnutznießer dürften unter anderem Mid Caps, Energieunternehmen aus dem Sektor der fossilen Brennstoffe, Pharmawerte und Finanzdienstleister sein.
  • Die Klimaschutzsubventionen des Inflation Reduction Acts dürften deutlich zurückgefahren werden.
  • Trump dürfte starke Rückendeckung vom Kongress für die Reduzierung der Einwanderung und möglicherweise der Rückführung von Immigranten erhalten. Dies könnte sich auf den Arbeitsmarkt auswirken und zu einem Arbeitskräftemangel im Baugewerbe, in Restaurants und im Gesundheitswesen führen.
  • Die Märkte rechnen mit höheren Haushaltsdefiziten unter einer republikanischen Regierung. Dadurch dürften die Anleihenrenditen aus mindestens zwei Gründen steigen. Zum einen wird eine Ausweitung der Staatsausgaben die Nachfrage und somit das Wachstum beflügeln. Die US-Notenbank (Fed) wird ihre Geldpolitik daher nicht so stark lockern wie bisher erwartet. Zum anderen werden aufgrund der steigenden Defizite mehr Staatsanleihen begeben. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries dürften in den nächsten Monaten in Richtung 5% steigen.
  • Eine Kombination aus höheren US-Zinsen und stärkeren Investitionszuflüssen aus dem Ausland in Aktien- und Private-Equity-Werte aus den USA dürfte für eine Aufwertung des US-Dollar an den globalen Devisenmärkten sorgen.
  • Kryptowährungen werden voraussichtlich dank der lockeren Regulierung in der zweiten Amtszeit von Trump weiter zulegen.
  • Der Ausblick für die Rohstoffpreise gestaltet sich unserer Einschätzung nach uneinheitlich. Die Unterstützung der US-Ölindustrie und die Aussicht auf ein wachsendes Angebot könnten für weiteren Abwärtsdruck auf die Rohölpreise sorgen. Ebenso wie ein stärkerer US-Dollar. Ein anziehendes Wachstum könnte indes eine höhere Nachfrage nach sich ziehen, was die Energie- und Grundstoffsektoren begünstigen dürfte.
  • Die geopolitischen Risiken rund um den Globus werden erhöht bleiben und die Verteidigungsausgaben dürften steigen.

Marktrisiken: Das wichtigste Risiko für die US- und globalen Aktienmärkte stellen steigende Anleihenrenditen dar. Soweit höhere Renditen anziehende Wachstumserwartungen widerspiegeln, ist dies weniger problematisch. Kommen in ihnen jedoch steigende Inflationserwartungen oder eine Verdrängung von Investitionen aufgrund prognostizierter hoher Haushaltsdefizite zum Ausdruck, könnten höhere Renditen die Gesamterträge von Aktien begrenzen.

  • Ein weiteres Risiko in diesem Zusammenhang besteht darin, dass die Fed die Lockerung ihrer Geldpolitik stoppen oder sogar einen Kurswechsel vollziehen und die Zinsen anheben könnte. Zinserhöhungen könnten erfolgen, wenn das anziehende Wachstum zu einem stärkeren Preisauftrieb führt. In diesem Szenario werden die Anleihenmärkte nach Anzeichen Ausschau halten, ob die Regierung Trump versucht, die Unabhängigkeit der Fed zu beschneiden.
  • Als letztes Risiko seien US-Zölle genannt. In seiner Wahlkampagne hat Trump sich nachdrücklich für flächendeckende, hohe Zölle ausgesprochen. Eine Umsetzung dieser Politik könnte dem US- und dem Weltwirtschaftswachstum schaden (auch durch eine Eskalation des globalen Handelskriegs), die gemessene Inflation in die Höhe treiben, die Kaufkraft der Verbraucher schwächen und die Unternehmensgewinne aufgrund steigender Inputkosten schmälern. Daher ist eher zu erwarten, dass Zölle von der Regierung Trump im Welthandel und bei Sicherheitsverhandlungen als taktisches Instrument einsetzt.

Zusammenfassung und Fazit: Der Ausgang der US-Wahl war zweifellos eine Überraschung und zeigte deutlich, wer nach Ansicht der Amerikaner das Land regieren sollte. Durch die Beseitigung der Unsicherheiten und die positiven Auswirkungen auf das Wachstum haben die US-Aktienmärkte, die Treasury-Renditen und der US-Dollar deutlich angezogen. Diese Bewegungen dürften sich in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen. Anleger sollten jedoch die Risiken im Auge behalten, die höhere Anleihenrenditen, eine weniger entgegenkommende Fed und möglicherweise zunehmende Handelsspannungen mit sich bringen. Der „Trump Trade“ dürfte noch Potenzial haben. Allerdings raten wir Anlegern unbedingt, bei ihren aufgrund des Wahlausgangs getroffenen Anlageentscheidungen selektiv vorzugehen. 

Weitere Informationen zur Wahl finden Sie auf unserem Global Election Hub.



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