AUTOREN

Stephen Dover, CFA
Chief Investment Strategist
Head of Franklin Templeton Institute

Tony Davidow, CIMA®
Senior Alternatives Investment Strategist
Franklin Templeton Institute
Vorschau
Viele der Probleme, die sich auf traditionelle Anlagen auswirken, betreffen auch alternative Anlagen. Davon wirken sich einige günstig, andere ungünstig aus. Steigende Zinsen können den Bereich Private Credit begünstigen, da hier die meisten Schuldtitel variabel verzinst werden. Die damit einhergehenden strafferen Kreditkonditionen können Gewerbeimmobilien belasten. Auch für Private Equity sind sie unter Umständen eine Belastung, da die Kapitalkosten für die Finanzierung von Transaktionen steigen.
Der US-Aktienmarkt ist 2023 größtenteils stark gestiegen, der S&P 500 Index trotz schwieriger Umstände sogar um 20 %1. Auch die Anleihemärkte haben begonnen, das Ende des Straffungszyklus der US-Notenbank Fed zu antizipieren: Die Renditen auf 10-jährige US-Treasuries sind vom Höchststand von 5 % im Oktober auf unter 4 % zurückgegangen.2 Volkswirtschaften in den USA und weltweit zeigten sich trotz der strafferen Geldpolitik weiterhin resilient und wuchsen stärker als erwartet.
Die geopolitischen Risiken und Spannungen bleiben hoch: In der Ukraine und in Gaza herrscht noch immer Krieg und weltweit stehen 2024 ganze 40 Parlamentswahlen an. Die USA stehen vor ganz eigenen politischen Herausforderungen: 2024 finden Präsidenschafts -und Kongresswahlen statt, und ständig drohen ein Shutdown der Regierungsbehörden, politische Blockaden, die steigende Schuldenlast und zunehmende gesellschaftliche Unruhen.
Konjunkturausblick 2024
Wir gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft im Jahr 2024 abkühlt, eine Rezession mit einer harten Landung jedoch vermieden wird, dass zudem die Inflation sinkt, aber das Fed-Ziel von 2 % nicht erreicht. Dies wird die Fed (und andere Zentralbanken) wahrscheinlich dazu veranlassen, die Zinssätze im nächsten Jahr zu senken.
Die US-Wirtschaft und die Weltwirtschaft haben sich gegenüber den höheren Zinssätzen widerstandsfähig gezeigt, weil so viele Menschen zu den dauerhaft niedrigen Zinssätzen Kredite aufgenommen hatten und bei steigenden Zinsen keine Refinanzierung vornehmen mussten. Früher oder später werden die höheren Kreditkosten, die durch die strengeren Kreditvergabestandards noch verstärkt werden, zu einer geringeren Nachfrage führen. Dabei besteht das Risiko, dass die Fed dies zu langsam erkennt, zu spät reagiert und damit eine härtere Landung herbeiführt als die Märkte erwarten.
Wir bewegen uns von einem wirtschaftlichen Umfeld mit steigender Inflation in eines mit rückläufigem Wirtschaftswachstum und sinkender Inflation. Die Grafik oben zeigt, dass sich dies in der Vergangenheit auf Value-Aktien, Private Equity, Infrastrukturtitel und Relative-Value-Anlagen positiv ausgewirkt hat. Wegen der steigenden Zinsen sind die Geldpolitik und die Kreditkonditionen in den USA im Laufe des Jahres 2023 restriktiver geworden. In der Folge wird die Wirtschaft schwächer, die Arbeitslosigkeit steigt und immer mehr Haushalten und Unternehmen steht 2024 eine Kreditklemme bevor.
Lesen Sie den gesamten Artikel, um mehr zu erfahren. Unter anderem werden die folgenden Themen behandelt:
- Private Credit: Umwälzungen bringen Chancen
- Private Equity: Wer hat Interesse am Sekundärmarkt?
- Gewerbeimmobilien: Diversifizierung ist wichtig
- Hedgefonds: Nicht alle Strategien sind gleich aufgebaut
Fußnoten
- Quelle: Krauskopf, Lewis. “Resurgent S&P 500 crests new 2023 closing high after roller-coaster year.” Reuters. 3. Dezember 2023.
- Quelle: Kiderlin, Sophie. “10-year Treasury yield drops below 4% after Fed signals rate cuts are ahead.” MSN. Dezember 2023.
WO LIEGEN DIE RISIKEN?
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, ein Verlust des Anlagekapitals ist möglich.
Sofern der Fonds in alternative Strategien investiert, kann er erheblichen Wertschwankungen ausgesetzt sein.
Anlagen in viele alternativen Anlagestrategien sind komplex und spekulativ. Sie sind mit erheblichen Risiken verbunden und sollten daher nicht als vollständige Anlagelösung betrachtet werden. Je nach Produkt, in das investiert wird, bietet eine Anlage in alternativen Strategien möglicherweise nur begrenzte Liquidität und eignet sich ausschließlich für Anleger, die den Verlust ihres gesamten Anlagebetrags verkraften können. Eine Anlagestrategie, die sich in erster Linie auf privat gehaltene Unternehmen konzentriert, birgt im Gegensatz zu Anlagen in börsennotierten Unternehmen gewisse Herausforderungen und zusätzliche Risiken, wie z. B. wenig verfügbare Informationen über diese Unternehmen sowie ihr allgemeiner Mangel an Liquidität. Diversifizierung ist keine Garantie für Gewinne und bietet keinen Schutz vor Verlusten.
Zu den Risiken, die mit Immobilieninvestitionen verbunden sind, gehören unter anderem Schwankungen bei der Belegung und den Betriebskosten sowie Schwankungen bei der Laufzeit von Mietverträgen, die wiederum durch lokale, bundesstaatliche, nationale oder internationale wirtschaftliche Bedingungen nachteilig beeinflusst werden können. Diese Bedingungen können durch das Angebot und die Nachfrage nach Immobilien, Raumordnungsgesetze, Mietpreisbindungsgesetze, Grundsteuern, die Verfügbarkeit und die Kosten einer Finanzierung und Umweltgesetze beeinflusst werden. Darüber hinaus werden Immobilieninvestitionen auch durch Marktstörungen beeinträchtigt, die durch regionale Probleme, politische Umwälzungen, Staatsschuldenkrisen und nicht versicherte Verluste (im Allgemeinen durch Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Kriege) verursacht werden. Anlagen in immobilienbezogenen Wertpapieren, beispielsweise in forderungs- oder hypothekenbesicherten Wertpapieren, unterliegen dem Risiko einer vorzeitigen Tilgung und dem Verlängerungsrisiko.
Eine Anlage in Wertpapiere des privaten Sektors (wie Private Equity oder Private Credit) oder in Anlagevehikel, die in Wertpapiere des privaten Sektors investieren, sollte als illiquide eingestuft werden. Sie könnte einen langfristigen Anlagehorizont erfordern und Erträge können nicht zugesichert werden. Der Wert und die Rendite derartiger Anlagen schwanken unter anderem aufgrund von Änderungen der Marktzinsen, der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der wirtschaftlichen Lage in bestimmten Branchen, der Verfassung der Finanzmärkte und der finanziellen Verhältnisse der jeweiligen Anlageemittenten. Außerdem kann auch nicht garantiert werden, dass Unternehmen ihre Wertpapiere an einer Börse notieren. Der Mangel an einem etablierten, liquiden Sekundärmarkt für einige Anlagen könnte sich daher negativ auf den Marktwert dieser Anlagen auswirken. Anleger können diese Anlagen somit möglicherweise nicht zu einem vorteilhaften Zeitpunkt oder zu einem guten Preis verkaufen.
